Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 37. Sitzung / Seite 181

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

auf die Regionaltagung der WHO. Dieser Regierung ist es nach 30 Jahren – 30 Jahre lang gab es, wie man weiß, eine SPÖ-dominierte Regierung – gelungen, diese Tagung wieder nach Wien zu bringen, und das ist, so glaube ich, schon eine Errungenschaft unserer Frau Bundesministerin. (Beifall bei der ÖVP.)

Diese Großveranstaltung geht weit über Österreich hinaus und ist in vielen Bereichen auch wichtig für den Aufbau eines internationalen Netzes, bei dem es nicht nur darum geht – das wurde schon erwähnt –, die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Gerade im europäischen Raum sind noch viele Reformen notwendig. Zum Bei­spiel wird innerhalb der europäischen Region der Tod von 55 000 Jungendlichen jähr­lich mit Alkoholkonsum in Verbindung gebracht. Im Alter von 15 Jahren haben schon 60 bis 70 Prozent der Jugendlichen mindestens einmal geraucht.

Daher ist das Ansinnen unserer Frau Bundesministerin Rauch-Kallat, einen großen Schwerpunkt auf die Gesundheitsvorsorge zu legen, sehr wichtig. Zum Beispiel kann man nun ab dem 19. Lebensjahr eine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen, aber nur 13 Prozent der Österreicher tun dies. Vorsorgeuntersuchung neu heißt auch – die Frau Bundesministerin hat das in Bezug auf die Gesundheitspässe angekündigt – Ausweitung des Mutter-Kind-Passes, Verlängerung in der Form für Jugendliche, für Erwerbstätige und auch für Senioren.

Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang auch die große Zufriedenheit mit der Ge­sundheitsvorsorge. Österreich liegt unter 75 Ländern an zweiter Stelle. Damit diese Leistungen erbracht werden können, arbeiten sehr viele Frauen und Männer in den Einrichtungen der Gesundheitssysteme: Pfleger, Schwestern und Ärzte. Ich denke, dass in dieser Diskussion auch ein Danke für dieses Personal, für ihre harte Arbeit in unseren Spitälern, in unseren Arztpraxen angebracht wäre. (Beifall bei der ÖVP.)

Vorsorgliche Weiterführung der Gesundheitspolitik heißt daher: richtig reformieren über eine Gesundheitsversorgung, die nicht nur heilt, sondern auch vor Krankheit schützt –eine Gesundheitsversorgung, bei der alle Gesundheitspartner im Interesse der Men­schen an einen Strang ziehen, mit einem Gesundheitssystem, das am Puls der Zeit ist.

Meine Damen und Herren! Gesundheit ist mehr als eine Beitragsdebatte. Gesundheit heißt: weil der Mensch zählt. Ich möchte Sie auch zu fortgeschrittener Stunde noch einmal auf eine Aktion hinweisen. (Die Rednerin hält kurz ein Plakat in die Höhe.) Viel­leicht können Sie auch in den nächsten Stunden den inneren Schweinehund nicht nur bezüglich des Nichtzuhörens bei Rednerdebatten, sondern auch in der Cafeteria ein wenig bekämpfen. (Beifall bei der ÖVP.)

18.47

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Scharer. – Bitte.

 


18.47

Abgeordnete Erika Scharer (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Herr Minister! Wir stimmen natürlich der Regierungsvorlage bezüglich der 53. Tagung des Regionalkomi­tees zu. Österreich hat damit einen wesentlichen Beitrag für diese Tagung geleistet, und wir gratulieren Ihnen zu der gelungenen Organisation.

Wichtig ist uns aber, dass im eigenen Land eine Gesundheitspolitik betrieben wird, die für alle Menschen in unserem Land leistbar ist. In Ihrem Reformdialogprogramm, Frau Bundesministerin, steht unter „Ursachen für die Kostensteigerung im allgemeinen me­dizinischen Bereich“ als erster Punkt der demografische Faktor „alternde Gesellschaft“.

Die Bevölkerung ist gesünder, wird immer älter, gesundheitliche Beeinträchtigungen vor allem am Bewegungsapparat nehmen zu, und vor allem ältere Menschen, die auf


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite