Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 37. Sitzung / Seite 182

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Grund Ihrer Pensionsreform künftig weniger Geld zur Verfügung haben, laufen Gefahr, sich eine gute medizinische Betreuung nicht mehr leisten zu können.

Bei unserer älteren Generation – ich höre es in sehr vielen persönlichen Gesprächen – herrscht große Verunsicherung, dass sie dem Staat in der Altersversorgung, aber auch im Gesundheitswesen zu teuer sein könnte. Frau Ministerin! Meine Damen und Herren! Es darf nicht so weit kommen, dass Menschen auf Grund ihres Alters und ihres gesellschaftlichen Status eine minderwertige medizinische Versorgung in Kauf nehmen müssen. (Beifall bei der SPÖ.)

Es muss weiterhin gewährleistet sein, dass auch zum Beispiel Achtzigjährige und Ältere bei Bedarf ein Recht auf ein neues Kniegelenk haben und nicht mit der Anmer­kung „zu alt“, und damit sei eine Operation unrentabel, abgefertigt werden.

In Ihrem Konzept fehlen konkrete Maßnahmen für ältere Menschen, um die Versor­gungslücken zum Beispiel im Bereich der Übergangspflege, bei Hospizbetten und in der Palliativmedizin zu schließen. Es darf aus Kostenersparnisgründen zu keinen Ver­sorgungsdefiziten bei unserer älteren Generation kommen. (Beifall bei der SPÖ.)

Eine wesentliche Herausforderung scheint uns aber auch der arbeitsmarktpolitische Bereich und damit die Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen speziell in den länd­lichen Regionen zu sein. Wir brauchen eine umfassende Reform der Gesundheitsbe­rufe, die Schaffung eines bundeseinheitlichen Berufsbildes der AltenfachbetreuerInnen und die unentgeltliche Ausbildung für alle medizinisch-technischen Dienste. Die SPÖ-Gesundheitsinitiative hat diesbezüglich Anträge eingebracht.

Diese Herausforderungen, die Schaffung von zusätzlichen Beschäftigungsmöglichkei­ten, aber vor allem auch die wichtigen Ausbildungen darf man nicht allein dem Arbeits­marktservice anlasten. Eine künftige kursmäßige Ausbildung wird nicht genügen, und vor allem fehlen auch dem AMS die entsprechenden Mittel, um diese Aus- und Weiter­bildungen anbieten zu können.

Herr Staatssekretär Dr. Waneck hat im Juni 2000 zugesagt, alle Reformen der Ge­sundheitsberufe bis zum Ende des Jahres 2000 anzupassen und abzuschließen. Passiert ist leider bis heute nichts! Auch jetzt ist es so, Frau Ministerin, dass ein Arbeitskreis nach dem anderen zu Gesundheitsthemen installiert oder in Aussicht gestellt wird, die Frage bleibt aber offen, wie es mit den Umsetzungen ausschaut.

Zum Abschluss ein zwar abgedroschener, aber doch passender Spruch: Wer nicht mehr weiter weiß, gründe einen Arbeitskreis! – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

18.52

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Lichtenegger. – Bitte.

 


18.52

Abgeordneter Elmar Lichtenegger (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Ministerin! Ganz kurz zu meiner Vorrednerin: Ich spreche sehr oft mit meinen Großeltern, ich habe Gott sei Dank ein sehr gutes Verhältnis zu ihnen. Sie vergleichen natürlich die jetzigen mit den früheren Zeiten und sind an und für sich mit dem Gesundheitssystem sehr zufrieden. Wahrscheinlich haben sie sich in den fünfziger Jahren und sechziger Jahren keine Gedanken über künstliche Kniegelenke gemacht. Natürlich kann sich das wahr­scheinlich nicht jeder leisten.

Die Ansprüche an das Gesundheitssystem sind größer geworden, weil das Gesund­heitssystem einfach besser geworden ist. Jetzt geht es darum, dass wir das Gesund­heitssystem mittels eines Gesundheitsreformdialogs dahin gehend verbessern, dass wir immer mehr Leuten eine große Palette an Gesundheitsleistungen, an Operationen


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