Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 65. Sitzung / Seite 18

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

ganz massiv boomt. Vor allem was das Schwimmen betrifft, wird man angesichts der Nachwuchssituation sehen, dass diese Sportart auch in den nächsten Jahren mit Sicherheit im Mittelpunkt stehen wird. Ich sehe im ORF jedoch nichts davon. Ich sehe keine Schwimmübertragungen. Da gibt es Europameister, die kommen, und man kann sich die Bewerbe mit Glück auf TW1 anschauen, aber nicht im ORF. Da gibt es auch andere Verantwortungen, um so etwas zu fördern.

Aber der Boom geht ja weiter. Der Trend zu den Thermen ist ja ganz erfreulich, aber gehen Sie einmal mit zwei Kindern in Baden in die Römertherme, und zahlen Sie den Eintritt – da glauben Sie, Sie können den Startblock mitnehmen, weil Sie ihn gekauft haben, geschweige denn dass Sie dort schwimmen gehen! Das heißt, wenn es darum geht, hier die nötige Infrastruktur zu schaffen, dann sind das auch Maßnahmen, die der Sport setzen muss. Es ist wunderschön, wenn eine Therme nach der anderen aus dem Erdboden schießt, aber wenn es sich die Leute nicht leisten können, zumindest schwimmen zu gehen, dann haben wir ein anderes Problem. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

In diesem Sinne finde ich die Maßnahmen, die vom Sportstaatssekretariat gesetzt wer­den, durchaus positiv. Ich glaube nur, man müsste über die Sonntagsreden, Parla­mentsreden hinauskommen und die angekündigten Maßnahmen, die von der Politik gesetzt werden können, auch tatsächlich umsetzen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

12.44

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mikesch. Gleiche Redezeit. – Bitte.

 


12.44

Abgeordnete Herta Mikesch (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminis­ter! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Sport lässt die Herzen aller Österreicher höher schlagen – aber leider allzu oft nur vor den Fernsehgeräten oder auf den Tribünen. 60 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher betreiben leider keinen regelmäßi­gen Sport und lassen sich damit sehr viele positive Erlebnisse entgehen, positive Er­lebnisse, die sich 1 : 1 auf den Gesundheitszustand auswirken.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es ist durch unzählige Studien belegt, sport­liche Aktivitäten verlängern zwar nicht das Leben, erhöhen aber sehr wohl die Lebens­qualität jedes Einzelnen. Sport ist aber auch Balsam für die Seele, und zwar nicht nur wenn österreichische Skifahrer unsere deutschen oder Schweizer Nachbarn um Sekunden abhängen, sondern die Depressionsrate sinkt bei aktiven Menschen um 30 bis 40 Prozent.

Sport ist aber auch eine Frage der Eigenverantwortung. Jede Person ist für sich selbst, für seine Gesundheit und seine Fitness selbst verantwortlich. Die Bundesregierung, im Speziellen das Gesundheitsministerium, betreibt dazu aktive Bewusstseinsbildung. Die Aktion „iSch“ von Bundesministerin Maria Rauch-Kallat ist eine Initiative, um den eige­nen inneren Schweinehund zu überwinden, eine ganzheitliche Aktion, die von der ge­sunden Ernährung über betriebliche Gesundheitsvorsorge bis hin zur Begeisterung für Bewegung und Sport reicht.

Weiters weise ich aber auch auf die Initiative „Fit is a Hit“ der österreichischen Sport­union hin. Dabei werden Trainer für neue, attraktive Bewegungsangebote wie zum Bei­spiel Nordic Walking geschult. Bis Mai wurden bereits 450 Personen zu professionellen Trainern ausgebildet. Mit dieser Aktion bietet die Sportunion ein attraktives Neuange­bot. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite