Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll21. Sitzung / Seite 489

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zwar auch in nicht von der SPÖ geführten Bundesländern. Ich sehe hier überhaupt nicht die geringste Art von Chaos vorherrschen. Im Gegenteil: Nach dem beklem­menden Stillstand der letzten Jahre herrscht endlich eine erfreuliche Aufbruch­stim­mung. Und auf diesem Weg, Frau Bundesministerin, möchte ich Ihnen auch weiterhin alles Gute wünschen. (Beifall bei der SPÖ.)

12.06


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Franz zu Wort. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


12.07.02

Abgeordnete Anna Franz (ÖVP): Herr Präsident! Frau Ministerin! Geschätzte Damen und Herren des Hohen Hauses! Zunächst zum Herrn Kollegen Faul: Sie stellen den Lehrerinnen und Lehren ein schlechtes Zeugnis aus, wenn Sie hier sagen: Schlechte Schüler werden nicht entsprechend gefördert! Ich glaube, dass unsere Lehrer, gerade die in den Hauptschulen, sich sehr bemühen und sehr engagiert sind, um auch die schlechten, die schwachen Schüler an der Hand zu nehmen und sie zu fördern. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Broukal: Wieso haben wir dann so viele schlechte Schüler!)

Zum Herrn Kollegen Mayer möchte ich sagen: Sie tun so, als ob die Gesamtschule das alleinige Allheilmittel für all die Probleme, die wir haben, wäre. (Zwischenruf des Abg. Mayer.) Ich glaube nicht, dass das die Probleme löst, und zwar im Speziellen die Sprachprobleme, die es hier gibt, denn es ist gerade die sprachliche Frühförderung, die wir intensivieren müssen. Es ist nicht so, dass das alles mit der Gesamtschule gelöst werden kann. Ich glaube auch, dass es ein modernes Dienstrecht braucht, um moti­vierte, engagierte Lehrer zu haben – ein modernes Dienstrecht mit einem Gehalts­system, das die Lebensverdienstkurve verändert, das einen leistungsbetonten Anteil hat. Ich glaube, in diese Richtung muss zunächst etwas getan werden. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Dr. Niederwieser.)

Mein Schwerpunkt ist die sprachliche Frühförderung, denn ich meine, dass das wichtig ist, denn die Sprache ist der Schlüssel zur Bildung und auch der Schlüssel zur Integration. Deshalb ist sprachliche Frühförderung ein wesentlicher Bestandteil für die Bildungslaufbahn und für das gesamte spätere Leben eines Menschen.

In diesem Zusammenhang möchte ich hier vorbildhafte Initiativen verschiedener Gemein­den in Vorarlberg anführen, wo Sprachförderung ganz groß geschrieben wird. Man setzt hier schon sehr früh an, nämlich bei Kleinkindern und deren Eltern bezie­hungsweise Müttern, die auch sehr oft die deutsche Sprache nicht beherrschen. So wurde zum Beispiel im Schuljahr 2006/2007 mit einer großzügigen Förderung des Landes einer maßgeschneiderten Schülerbetreuung, die flexibel, bedarfsorientiert und standortgerecht ist, auch den sprachlichen Problemen zu Leibe gerückt. Weiters wird dort außerordentlichen Schülerinnen und Schülern – das sind Schüler mit mangelnden Deutschkenntnissen, die dem Unterricht nicht folgen können – gezielt und intensiv geholfen, und zwar in allen Stufen der Pflichtschule, sowohl der Volksschule, Haupt­schule als auch in den polytechnischen Schulen.

Nebenbei bemerkt: Ich bin überzeugt davon, dass die Organisationsform in den Schulen nicht das Wichtigste ist. Ich meine, dass die Schulqualität von anderen Faktoren bestimmt wird. Sprachförderung ist deshalb ein zentrales Anliegen im Bil­dungs­bereich, weil diese vor allem auch eine präventive Maßnahme ist, denn oft sind es die arbeitslosen Jugendlichen, die mangelnde Deutschkenntnisse haben.

Wir sind auf einem guten Weg, und auch die Senkung der Klassenschülerhöchstzahl ist ein wichtiger und erfreulicher Schritt. Es gilt daher, diesen Weg konsequent fortzusetzen. (Beifall bei der ÖVP.)

12.10

 


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