Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 251

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sowohl die Länder als auch alle bundesweit tourismusrelevanten Organisationen ein­bezogen werden sollen, also auch die ÖHV, alle Standesorganisationen und die Wirt­schaftskammer. Wir wollen eben kein starres Konzept, sondern ein Programm, das alles sammelt und den Erfordernissen entsprechend fortgeschrieben wird und auch ehrlich evaluiert wird.

Wir haben natürlich das Problem der Diskussion mit dem Masterplan. Ich glaube, das Problem liegt darin, dass wir definieren müssen: Was ist ein Masterplan? – Wir sind der Meinung, dass Tourismus regional ist, dass Tourismus föderativ organisiert sein soll und ist und dass er auch so bleiben soll, weil es eben sehr unterschiedliche Regio­nen in Österreich gibt.

Ich habe mir vor Kurzem einige der steirischen, niederösterreichischen und burgenlän­dischen Thermen angeschaut. Sie müssen sich vorstellen, dass zum Beispiel meine kleine Heimatgemeinde Gerlos im Zillertal gleich viele Nächtigungen aufweist wie die Vorzeigetherme Radkersburg oder fast wie die Vorzeigetherme Loipersdorf! Hier sehen Sie schon die unterschiedlichen Strukturen und die unterschiedlichen Programme, die man da zum Erfolg führen kann, und deshalb glaube ich, dass es richtig ist, dass der Tourismus weiterhin föderal organisiert wird. Aber es ist richtig – und dazu bekennen wir uns –, dass wir versuchen müssen, im Sinne von Sparsamkeit und Effizienz beim Einsatz der Mittel das alles zusammenzufassen und einmal aufzuzeigen und dann bes­ser zu koordinieren.

Zum Kollegen Hauser darf ich noch Folgendes sagen: Auch ich bin dafür, dass die Ös­terreich Werbung 10 Millionen € mehr bekommt, weil wir natürlich das Geld auch brau­chen. Aber wir haben immer die Meinung vertreten, dass wir nicht Budgets, die wir ge­rade beschlossen haben, vor Ablauf dieses Doppelbudgets wieder aufschnüren kön­nen. Es war immer von 2009 die Rede (Zwischenruf des Abg. Mag. Hauser), denn ge­rade wir von der Wirtschaft können überhaupt kein Interesse daran haben, ein Budget aufzuschnüren, weil ich mir vorstellen kann, dass es auch andere Gruppen in diesem Haus gibt, von denen dann jede versucht, aus diesem Budget das Beste für sich her­auszuholen. Das kann nicht im Interesse der Wirtschaft und nicht unser Interesse sein.

Ich gebe auch unserem Bundesminister recht, weil das Wort Klimawandel gefallen ist: Ich finde es zynisch, wenn wir hergehen und sagen, im Klimawandel hat der österrei­chische Tourismus so großartige Chancen. Natürlich werden wir im Sommer vielleicht, wenn alles wärmer wird und wenn es heiß wird, Chancen haben. Aber bedenken Sie auch, dass wir in unseren Herkunftsländern Probleme haben werden, wenn etwa der Meeresspiegel steigt. Ich glaube, man sollte auch hier die Dinge etwas realistischer an­gehen.

Ich möchte auch noch ganz klar und deutlich dem Abgeordneten Mayer entgegen­halten, dass dieses unser Vorhaben ausdrücklich kein Misstrauensantrag an unseren Bundesminister ist und dass ich mich als Touristiker in seinem Ministerium, auch mit seiner Sektionschefin Udolf-Strobl, gut aufgehoben fühle. Ich glaube, dass wir da einen Hort haben, wo man uns gut begleitet und sehr viel hilft. – Danke sehr. (Beifall bei der ÖVP.)

20.59


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Themessl. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 8 Minuten. – Bitte.

 


20.59.46

Abgeordneter Bernhard Themessl (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bun­desminister! Meine Damen und Herren Abgeordnete! Eigentlich fehlt diesem Antrag das Wichtigste, und das ist das Geld. Hier muss ich einem meiner Vorredner, Herrn


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