Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 280

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Es war ursprünglich auch geplant, diejenigen, die es angeht, gar nicht mitreden zu lassen. Wir trauen den Schulpartnern einiges zu, und es ist unsere Prämisse, dass sie mit entscheiden können. Schulpartner haben hier entsprechendes Mitbestimmungs­recht. (Beifall bei der ÖVP.)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn man schon nicht die dicken Evaluationen der Schulversuche einer gemeinsamen Schule in Österreich oder auch im nahen Ausland lesen will, dann ist bei den Versuchen, die jetzt eingereicht werden, von denen ich, außer dem steirischen Modell, noch nicht weiß, wie sie ausschauen werden, jedenfalls zu fordern, dass eine wissenschaftliche Kontrolle von der ersten Stunde an mit einer entsprechenden Evaluierung erfolgt.

Letzter Punkt ist, dass diese Versuche nicht als Selbstzweck, als Insellösungen – Kollege Graf, da hast du hundertprozentig recht – so dotiert werden, dass sie ein Erfolg werden müssen, aber dann mangels Übertragbarkeit ins Regelschulwesen letztendlich scheitern.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, die einzige Alternative zu einem differenzierten Schul­wesen ist ein verbessertes differenziertes Schulwesen (Beifall bei der ÖVP), dass man ganz einfach eine Individualisierung für Risikogruppen und Spitzenschüler hat.

Ich übergehe jetzt PISA und schließe mich fast meinem verehrten ehemaligen Profes­sor für Pädagogik und Methodik an der Lehrerbildungsanstalt an, einem Ihrer Vorgän­ger, liebe Frau Bundesministerin, der zu PISA sagt – ich habe das in der Zeitung gelesen –, die Bildung lässt sich nicht mechanistisch messen, sondern die muss natürlich im Ganzen gesehen werden. (Abg. Dr. Brinek: Helmut Zilk – richtig?) Und da steht Österreich meiner Meinung nach nach wie vor hervorragend da. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren, ich möchte nämlich diese gesellschaftspolitische Gesamt­ver­antwortung am Ende meines Beitrages herausstreichen. Es ist eine unausrottbare Tatsache, dass junge Menschen Vorbilder brauchen. Das sind die Eltern, und das sind die Persönlichkeiten der Lehrer. Wir haben heute bewegende Themen gehabt. Wir haben über Gewalt gesprochen. Ich lese heute eine Aussendung der AKS: Noten sind strukturelle Gewalt. – Das habe ich in diesem Fall nicht verstanden, liebe Kolleginnen und Kollegen. Aber eines kann ich Ihnen von Pearl S. Buck mitgeben (Abg. Öllinger: PISA!):

„Kinder, die man nicht liebt, werden Erwachsene, die nicht lieben.“ – Da sollte man einmal nachdenken, warum es plötzlich Gewalt innerhalb und außerhalb der Schule gibt, liebe Kolleginnen und Kollegen!

Weihnachten steht vor der Tür. Vielleicht kaufen wir keinen Tamagotchi, sondern sagen wir auch, dass es eine gute Kinder- und Jugendliteratur gibt und dass ein Pro­gramm, ein viereckiges Programm, das Programm der Familie, die Begegnung der Erziehungsberechtigten mit den Kindern nicht ersetzen kann. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)

21.39


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste ist Frau Abgeordnete Haubner zu Wort gemeldet. 3 Minuten gewünschte Redezeit. – Bitte.

 


21.39.16

Abgeordnete Ursula Haubner (BZÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundes­ministerin! Ich habe ganz wenig Redezeit, aber so viel: Deinen letzten Satz, lieber Kollege Neugebauer, kann ich nur unterstreichen. (Beifall bei BZÖ und ÖVP.)

 


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