Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 282

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Bundesländer. Erinnern Sie sich an die Gespräche im Juni, die Ausgangspunkte waren in den Bundesländern.

Noch ganz kurz zu Ihnen, Herr Abgeordneter Brosz. Zentraler Punkt: Wahlfreiheit. Auch das war ein Punkt, der von Juni an klar gewesen ist, weil es nämlich auch seitens des Regierungspartners von Anbeginn an klar war, dass das nur mit Wahlfreiheit geht, also keine gemeinsame Schule nach der reinen Lehre flächendeckend. Das war ein­fach der Punkt von Anfang an. Und da sage ich Ihnen auch dazu, diese klare Zustim­mung haben wir auch in der Öffentlichkeit noch nicht, um dieses Modell flächen­deckend einzuführen.

Ich bin froh, dass wir jetzt auf Basis von Rechtssicherheit und Bestandsgarantie, aus­gehend von den einzelnen Bundesländern, 2008 mit einzelnen Modellregionen starten können, mit einzelnen Modellschulen. Und wie wir auch im Ausschuss besprochen haben, ist es ja keine Abstimmung, sondern eine Zustimmung nach dem Muster des seit 1962 geltenden § 7. (Abg. Brosz: Eben nicht!) Soviel von mir noch. – Danke. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

21.44


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Fuhrmann zu Wort. 2 Minuten gewünschte Redezeit. – Bitte.

 


21.44.59

Abgeordnete Silvia Fuhrmann (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Minis­terin! Ich muss sagen, ich finde es trotzdem schade, und Sie wissen, dass sich die ÖVP sehr intensiv gerade auch am Schluss der Verhandlungen dafür eingesetzt hat. Wenn es schon darum geht, die Schulpartner bei den Modellversuchen mit einzube­ziehen und sie mitbestimmen zu lassen, inwiefern sie auch bereit sind, sich diesem Schulversuch zu stellen, dann finde ich es schade, dass man bei den Betroffenen gerade die Schüler ausgelassen hat, weil ich glaube, dass sie schon auch ein wich­tiges Wörtchen mitzureden haben, wenn es darum geht, wie ihre eigene Zukunft ausschauen soll. (Abg. Öllinger: Welche Schüler?)

Ich glaube, dass man auf der einen Seite die Diskussion um die Gesamtschule jetzt nicht auf Eis legen, aber zur Ruhe kommen lassen soll, denn es kann auch nicht sein, dass die bildungspolitischen Debatten sich allein um diese ideologische Frage drehen.

Zuletzt darf ich daran erinnern, dass laut OECD festgestellt wurde, dass Jugendliche in gegliederten Schulsystemen im Durchschnitt weder besser noch schlechter sind als jene in anderen Schulsystemen. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich möchte aber sagen, dass wir bildungspolitisch auch in den vergangenen Jahren schon sehr weit waren. Frau Bundesminister, ich wünsche mir, dass wir gemeinsam ein bisschen auch das Gaspedal betätigen, vor allem wenn es darum geht, Bildungs­standards in Österreich einzuführen – davon war schon in der vergangenen Periode die Rede –, aber auch wenn es darum geht, die Lehrerausbildung auf neue Beine zu stellen, mehr Pädagogik in der Ausbildung. Hier schielen wir auch nach Finnland, durchaus, weil es richtig und wichtig ist. Wenn man sich anschaut, was andere Länder in ihren Ergebnissen so auszeichnet, dann darf ich auch erwähnen, dass dort die Lehrerausbildung verpflichtend ist und dass es sogar Länder gibt, wo für die schwächeren Schüler Nachhilfeunterricht stattfindet, auch innerhalb des Schulsystems, wo Lehrer sich verpflichten müssen, am Nachmittag auch Unterricht für schwächere Schüler zu geben. Also Nachhilfe nicht um den teuren Preis der Eltern, sondern integriert im Schulsystem.

 


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