Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 284

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Zwerschitz, Brosz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Finan­zierung der Modellversuche zur Neuen Mittelschule

Die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur wird aufgefordert, die am Schulversuch „Neue Mittelschule“ beteiligten Klassen gemäß den Erklärungen des Leiters der ExpertInnenkommission Dr. Bernd Schilcher mit ausreichenden zusätz­lichen Ressourcen zur Individualisierung und Förderung auszustatten.

*****

Es war sehr interessant im Unterrichtsausschuss, denn wir haben einerseits gehört von Umschichtung, dann haben wir gehört, dass es selbstverständlich keine Einsparung bei den anderen Schulen gibt, und dann hat es geheißen, dass man ja Nach­verhand­lungen machen kann. Wenn man allerdings sieht, wie Herr Finanzminister Molterer mit anderen Nachverhandlungsansuchen bis jetzt umgegangen ist, und angesichts des Zweijahresbudgets fürchten wir, dass es diese Schulversuche und diese Ressourcen nicht geben wird.

Ich hoffe sehr, dass es diese Schulversuche noch geben wird, dass die Neue Mittel­schule noch kommen wird, weil wir sie für etwas Wichtiges und Richtiges halten, aber noch wichtiger wäre es für uns, dass Sie auch etwas dafür tun und nicht nur hier stehen und sagen, wir machen es jetzt. (Beifall bei den Grünen.)

21.51


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Mag. Eisenschenk zu Wort. 2 Minuten gewünschte Redezeit. – Bitte.

 


21.51.55

Abgeordneter Mag. Peter Eisenschenk (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich beginne mit einem Zitat von Sokrates, der gesagt hat: „Dumm ist der, der seine Gewissheit für wahr hält.“ (Zwischenruf des Abg. Dr. Grünewald.) – Wahrheiten sind daher immer, meine Damen und Herren, zu hinterfragen.

Wenn auf der Homepage steht, dass sich der Übergang von der Volksschule in die Sekundarstufe 1 in Österreich gesellschaftlich und pädagogisch als falsch erwiesen hat, dann kann das nur die Gewissheit einiger Gesamtschulbefürworter und nicht die Wahrheit sein. (Beifall des Abg. Prinz.)

Wenn in der vom Kollegen Graf angesprochenen Broschüre blendende Formulie­run­gen stehen, wie zum Beispiel, niemand wird unterfordert, niemand wird überfordert, dann ist das die Darstellung einer perfekten Illusion. (Zwischenruf des Abg. Faul.)

Seit jeher ist die Schule ein Ort des Wissens, aber auch ein Ort der Erprobung dieses Wissens für den gesunden Wettbewerb in Gesellschaft und Wirtschaft. Und wer die Augen davor verschließt und sich mit unerreichbaren Idealen beschäftigt, hat mit Sicher­heit die Rechnung ohne diese Realität gemacht.

Meine Damen und Herren! Diese Debatte beinhaltet die Verpflichtung, mit dem Begriff „Bildung“ zukunftsweisend und verantwortungsvoll umzugehen. Bildung lässt sich nicht an Studien wie Pisa messen, sondern immer nur am wirtschaftlichen und sozialen


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite