Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll65. Sitzung / Seite 131

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Da er nicht präsent war, bringe ich folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Strache, Weinzinger, Themessl und weiterer Abgeordneter betref­fend den Bundesminister für Finanzen

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Dem Bundesminister für Finanzen wird gemäß Art. 74 Abs. 1 B-VG durch ausdrück­liche Entschließung des Nationalrates das Vertrauen versagt.“

*****

Ich hoffe, dass in der nächsten Bundesregierung ein Bundeskanzler und ein Vizekanz­ler da sind, die disponibel, sprich: für die österreichische Bevölkerung präsent sind und auch etwas dafür tun. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

13.15


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Der soeben eingebrachte Entschlie­ßungsantrag ist ordnungsgemäß eingebracht, ausreichend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Misstrauensantrag

gem. § 55 NRGO

der Abgeordneten Strache, Weinzinger, Themessl und weiterer Abgeordneter betref­fend den Bundesminister für Finanzen

eingebracht im Zuge der Debatte zu TOP I der Sitzung des Nationalrates vom 8. Juli 2008, Erklärungen des Bundeskanzlers und des Vizekanzlers gem. § 19 Abs. 2 GOG

Die Österreichische Bundesregierung befindet sich in einer tiefen Krise. Schlagzeilen wie „In dieser Koalition geht nichts mehr“, „In der Koalition herrscht Eiszeit“ oder „War­ten auf den Befreiungsschlag – Stillstand in der Koalition“ sind längst zur Gewohnheit geworden. Maßgeblich für die Negativbilanz der Bundesregierung sind vor allem die hohe Inflation, die Stagnation der Massenkaufkraft und die damit verbundene, weitere Zerstörung des Mittelstandes. Missstände wie jene, die rund um den ehemaligen Leiter des BKA Dr. Haidinger publik wurden und letztlich in der Einsetzung eines parlamenta­rischen Untersuchungsausschusses mündeten, runden das negative Bild ebenso ab wie das Chaos rund um die „Gesundheitsreform“.

Die politische Hauptverantwortung für diese Zustände trägt der Bundesparteiobmann der ÖVP Vizekanzler Bundesminister für Finanzen Mag. Molterer. Vor diesem Hinter­grund überrascht es freilich nicht, dass selbst Spitzenrepräsentanten der ÖVP für diese Art der Politik nur mehr harsche Kritik parat haben und dem Finanzminister mangeln­den Mut und fehlenden Weitblick vorwerfen.

Der BM für Finanzen ist (mit)verantwortlich für die höchste Geldentwertung seit Jahr­zehnten (de facto seit Beginn der 1990er Jahre), da er es verabsäumte, die Abgaben auf sensible Konsumgüter wie etwa Mineralöle (in Form der MöSt) zu reduzieren. Im Gegenteil: diese und andere Steuern wurden sogar erhöht (MöSt ab 01.07.2007, NoVA


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