Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 213

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Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Grossmann mit 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


20.16.25

Abgeordnete Mag. Elisabeth Grossmann (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich habe da eine etwas optimistischere Sicht der Dinge. Ich denke, das Bewusstsein der Konsumentinnen und Konsumenten hat sich im Laufe der Jahre grundlegend gewandelt, und zwar zum Positiven.

Kaufentscheidend sind natürlich neben dem Preis vor allem Qualitätskriterien. Konsu­mentinnen und Konsumenten sind sich immer stärker ihrer Macht bewusst, die sie mit ihrem Kaufverhalten haben. Sie wissen, dass sie mit ihrer Kaufentscheidung viel beein­flussen können: ob durch die Produktion Tierleid verhindert werden kann oder gar die Ausbeutung von Kindern, ob eine ökologische, nachhaltige Landwirtschaft gefördert wird, die die Existenz kleiner Bauern sichert und damit den ländlichen Raum stärkt. Da­ran hängen Arbeitsplätze, die Landschaftspflege und vieles mehr. Immer mehr rücken Klimaschutzerwägungen ins Zentrum des Bewusstseins. Lange Transportwege bedeu­ten eine schlechte CO2-Bilanz, schädigen unser Klima und unsere Lebensqualität, und deshalb greifen bewusste Konsumentinnen und Konsumenten eben lieber zu Lebens­mitteln aus der heimischen Landwirtschaft, zu saisonalen Produkten, die biologisch produziert werden. Dafür sind die Menschen erfreulicherweise immer mehr bereit, einen höheren Preis zu zahlen – Aber nur dafür! Gerade in Zeiten, in denen Lebens­mittel bedauerlicherweise immer teurer werden.

Grundvorrausetzung für dieses verantwortungsbewusste oder, anders gesagt, ethisch korrekte Konsumverhalten ist natürlich Information, klare, leicht zugängliche Informa­tion über Inhaltsstoffe, Produktionsverfahren und Herkunft der Lebensmittel. Leicht zu­gänglich heißt in entsprechender Schriftgröße, wie das Kollegin Aubauer soeben ausgeführt hat, mit entsprechendem Kontrast und mit unmissverständlichem Inhalt, der auch ohne Chemiestudium zu lesen ist.

Wenn mehr als der Preis zählen soll, setzt das natürlich ein großes Vertrauen der Kon­sumentinnen und Konsumenten voraus, und dieses Vertrauen darf nicht erschüttert werden – nicht durch irreführende Angaben, unklare Angaben oder gar betrügerische Praktiken. Wenn nämlich das Vertrauen einmal verloren ist, dann ist es kaum mehr wiederzugewinnen, und jahrelange Bemühungen einer nachhaltigen Landwirtschaft und Bewusstseinsbildung werden zunichte gemacht.

Deshalb sind verbindliche Rechtsgrundlagen auf europäischer und österreichischer Ebene unumgänglich. Erzeugerland, Name und Anschrift des Erzeugers, Herkunft der Rohstoffe müssen angegeben werden. Und da wäre eine entsprechende EU-Verord­nung, mit der zusätzlich eine Made-in-Europe-Herkunftsbezeichnung geregelt wird, auch durchaus sinnvoll, auch um Produkte, um europäische Produkte in Drittstaaten besser verkaufen zu können. Und es geht ja, wie wir wissen, um sehr viel: Es geht um die Vielfalt und die Qualität der Produkte in Europa, um Arbeitsplätze, Gesundheit und unser gesamtes Lebensumfeld.

Zum Abschluss möchte ich noch feststellen, dass der Konsumentenschutzausschuss ein großer Gewinn für alle Konsumentinnen und Konsumenten ist, und ich danke allen Mitgliedern dieses Ausschusses und vor allem dem Vorsitzenden, Johann Maier, für das großartige Engagement. Hoffentlich geht das so in diesem Sinne weiter! – Danke vielmals. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Mag. Aubauer.)

20.19


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Hradecsni. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


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