Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 111

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Obligo der Bank Austria auch als österreichisches Obligo, denn wenn dieses schla­gend wird, werden in erster Linie die österreichischen Sparer der Bank Austria zur Kas­se gebeten und erst in weiterer Linie die italienischen Eigentümer. (Beifall bei der FPÖ.)

Meine Damen und Herren, aus diesem Grunde musste so wie in ganz Europa, wie auf der ganzen Welt auch in Österreich ein Bankensanierungspaket in der Größenordnung von rund 100 Milliarden € beschlossen werden, aber wir sagen, es kann nicht sein, dass die Banken diese Mittel bar wie Haftungen in Anspruch nehmen, um wieder in das internationale Casino zu gehen, um die Gelder womöglich bei der EZB zu veranla­gen, damit diese EZB wieder hergeht und mit diesem Geld südeuropäische Schrottin­vestitionen, Schrottanlagen und Schrottanleihen – griechische, spanische, italienische und so weiter – aufkauft, denn so wird derzeit umgeschichtet. Wir wollen, dass dieses Geld der österreichischen Realwirtschaft zugute kommt, dass dieses Geld hier in Ös­terreich eingesetzt wird, und dass die Banker, die über dieses Geld zu bestimmen ha­ben, in ihren Einkommen beschränkt werden. (Beifall bei der FPÖ.)

Aus diesem Grunde, meine Damen und Herren, stelle ich im Interesse Österreichs, sei­ner Bürger und seiner Volkswirtschaft im Namen der unterfertigten Abgeordneten fol­genden Antrag:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Königshofer, Weinzinger, Zanger und weiterer Abgeordneter be­treffend Reform des Bankenrettungspakets

Der Nationalrat möge beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, umgehend eine Regierungsvorlage zur Ände­rung des Bankenrettungspakets dem Nationalrat zuzuleiten, die unter anderem die fol­genden Punkte sicherstellt:

Vergabe von Staatskrediten für österreichische Banken nur unter der Voraussetzung einer verpflichtenden Bilanzkontrolle durch den Rechnungshof;

Verbot, Staatskredite zum Stopfen der Spekulationslöcher im Osten oder an anderen Spekulationsschauplätzen zu verwenden;

Zweckbindung der Staatskredite zur Stärkung des österreichischen Binnenmarktes und zur Erleichterung von Kreditvergaben in Österreich;

Deckelung der Managergehälter in Höhe des Einkommens des Bundeskanzlers;

Verlust des Abfertigungsanspruches für verantwortliche Bankmanager bei deren Rück­tritt aufgrund von Spekulationsversagen;

Aufteilung der 15 Milliarden € Staatskredite auf Banken (10 Milliarden €) und auf ein Staatsbürger-Steuerentlastungspaket (5 Milliarden €);

Übernahme von Eigentumsrechten an Banken durch den Staat“ – wie zum Beispiel in dem von mir gestellten Antrag, den Kauf der Cerberus-Anteile an der BAWAG durch die Republik Österreich sicherzustellen – „sowie Kontrolle solcher Banken durch staat­lich gestellte Aufsichtsräte.“

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Im Interesse von Volk und Heimat ersuche ich um Ihre Zustimmung, meine Damen und Herren.

 


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