14.21

Abgeordnete Mag. Elisabeth Scheucher-Pichler (ÖVP): Frau Präsidentin! Sehr ge­ehrte Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Her­ren! Ich freue mich heute auch über einiges – vorhin hat jemand gesagt, er ist happy über die Arbeitszeiten in den Krankenanstalten, über den steuerfreien 500-Euro-Bonus für das Pflege- und Gesundheitspersonal –, aber ich freue mich besonders über den Antrag, Inklusion als gleichwertiges Miteinander in unserer Gesellschaft und Arbeitswelt selbstverständlich werden zu lassen. – Das ist Ziel dieser Regierung.

Dazu gibt es eine Reihe von Punkten im Regierungsprogramm, die wir der Reihe nach umsetzen. Ich glaube, Herr Kollege Ragger, so weit sind wir da gar nicht auseinander. Ich weiß, wir haben ja auch in Kärnten immer wieder darüber diskutiert, aber auch du hast es damals als Landesrat nicht zuwege gebracht, dieses Konzept umzusetzen. Es ist auch schwer – wir brauchen den Bund, wir brauchen die Länder –, und daher glaube ich auch, dass der Vorschlag, dass man da wirklich zusammenarbeitet, der richtige ist.

Wir haben mit dieser Regierung schon einiges auf Schiene gebracht, unter anderem, dass die dauerhafte Arbeitsunfähigkeit nicht vor dem 25. Lebensjahr festgestellt wird – das ist ganz wichtig. Ein Gesamtkonzept – weil die Kollegin vorhin angesprochen hat, da gibt es einen gemeinsamen Entschließungsantrag – soll bis Ende dieses Jahres ste­hen, da sollen dann ganz konkrete Maßnahmen fixiert werden, mit denen der Zugang von Menschen mit Behinderung zu Bildung, aber auch zum Arbeitsmarkt sichergestellt ist. Ich halte das für sehr, sehr wichtig.

Die Einrichtung der One-Stop-Shops ist eine gute und wichtige Ergänzung. Es wurde ja schon ausgeführt, da gibt es eine Vielzahl an Angeboten, an Förderungen, an Dienstleis­tungen. Die Betroffenen, aber auch die Betreuer der Betroffenen sind sehr oft überfor­dert, und ich glaube, so ein One-Stop-Shop sollte all diese Stellen kontaktieren und betreffend Hilfsmittel, Heilbehelfe, Beratung, Begleitung, Betreuung – auch in Bezug auf die persönliche Assistenz – koordinieren. Und wie Kollege Ragger auch schon gemeint hat, soll das auch eine Schnittstelle zwischen dem AMS, dem Sozialministeriumservice, den Ländern und den Sozialversicherungen werden.

Ich glaube, es ist notwendig, dass wir alle Kräfte zusammentun, um Menschen – vor allem auch junge Menschen – mit Behinderung in Arbeitsverhältnisse zu bekommen, auch im Sinne der UN-Konvention. Wie gesagt, ich glaube, wir sind da auf einem sehr, sehr guten Weg.

Ich möchte die Gelegenheit noch nützen, weil ich gerade am Wort bin, um auf eine wei­tere sehr gute Initiative hinzuweisen, und zwar hat Ö3 einmal mehr eine Initiative ge­startet und in den letzten 14 Tagen 142 offene Lehrstellen für junge Menschen mit Be­hinderung ermittelt und eingemeldet. Ich halte das für wirklich großartig, da sieht man, was für ein Potenzial es da gibt. Ich denke, wir werden das über Neba, das Netzwerk Berufliche Assistenz, über das Sozialministeriumservice, über das AMS, aber auch über das Neba-Betriebsservice für Unternehmer, koordinieren. 142 offene Lehrstellen für jun­ge Menschen mit Behinderung – das finde ich wirklich großartig.

Ich möchte an dieser Stelle allen danken, die in diesem Bereich arbeiten: den vielen Vereinen, den Einzelorganisationen – da fällt mir zum Beispiel die Essl Foundation ein ‑, aber auch den vielen Firmen, die wirklich großartig und vorbildhaft arbeiten und Beschäf­tigung von Menschen mit Behinderung möglich machen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Meine Erfahrung ist die, dass gerade Menschen mit Behinderungen eine ganz beson­dere Fähigkeit und ganz besondere Talente haben. Ich glaube, wir sind da auf dem richtigen Weg. Nützen wir das, gehen wir diesen Weg gemeinsam weiter! – Danke auch für die breite Zustimmung zu diesem Antrag. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

14.25

Präsidentin Doris Bures: Nun hat sich Herr Bundesminister Mückstein zu Wort gemel­det. – Bitte, Herr Minister.