18.00

Abgeordnete Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer (NEOS): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Frau Bundesminister! Wir haben es schon gehört – die Diskussion wird schon wieder ein bisschen emotional –, wir beschließen heute das EU-konforme Verbot von Glyphosat. Warum ist das wichtig? – Weil eben das, was heute passiert, das ist, was EU-rechtlich im Augenblick möglich ist. Das finden wir NEOS gut, deswegen unterstützen wir diesen Antrag auch.

Was mir aber in dieser emotionalen und sehr populistisch geführten Debatte vonseiten der SPÖ wirklich immer wieder auffällt und was mich, ehrlich gesagt, ein bisschen ärgert, ist die Kurzsichtigkeit, weil es uns allen eigentlich um etwas anderes geht – also zumin­dest mir geht es um etwas anderes, wenn ich über Glyphosat rede. Es geht darum, dass wir ein Riesenproblem mit der Biodiversität in diesem Land haben. Das ist eigentlich das, worüber wir hier diskutieren sollten.

Es gibt sehr viele Studien, die das gravierende Ausmaß des Artensterbens belegen. Wir haben seit 1990 75 Prozent der Insekten in Mitteleuropa eingebüßt. Darüber sollten wir eigentlich reden.

Es gibt zwei Gründe dafür: Der eine Grund ist der Flächenfraß, das Zubetonieren von Flächen, von landwirtschaftlichen Flächen, von Lebensräumen. Im anderen Bereich – ja, ganz richtig! – geht’s um die chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel. Da müsste man einfach viel umfassender arbeiten. Wir bringen seit eineinhalb Jahren Anträge zu diesem Thema ein, in denen wir eigentlich fordern, dass wir 50 Prozent dieser chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel reduzieren. Uns geht es nicht um das Herausschie­ßen von einzelnen Produkten, sondern um eine gesamte Produktion, um wirklich die Biodiversität zu verbessern und in unserem Land wieder mehr Arten zu haben, die hier wieder Lebensraum finden, in dem sie sich ausbreiten können.

Noch einmal: Es geht aus meiner Sicht um zwei Punkte, was gemacht gehört. Wir müs­sen wirklich schauen, dass wir zu einer drastischen Reduktion von chemisch-syntheti­schen Pflanzenschutzmitteln kommen. Da braucht es etwas Weiteres, da braucht es Forschung, Weiterentwicklung und vor allem Kommerzialisierung von Alternativen zum chemischen Pflanzenschutz – ganz, ganz wichtig! Zweitens müssen wir aufhören, die freien Flächen zuzubetonieren. Dann wäre diesem Land wirklich geholfen. – Vielen Dank. (Beifall bei den NEOS.)

18.02

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Lukas Brandweiner. – Bitte.