18.04
Abgeordneter Michael Bernhard (NEOS): Lieber Herr Kollege Sieber! Ich habe mich wegen deiner Rede zu Wort gemeldet. Du hast gesagt: „So sind wir Männer nicht“, im Zusammenhang mit dem Thema Gewalt gegen Frauen.
Ich muss dir sagen: Aus der einzelnen Perspektive desjenigen hat man natürlich die Empfindung, wir sind nicht so. Aber wenn du dich hier herausstellst und sagst: „So sind wir Männer nicht!“, leistest du uns Männern einen Bärendienst, und den Frauen ganz besonders. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Wir wissen, jede fünfte Frau in unserem Land wird irgendwann in ihrem Leben Opfer von sexualisierter Gewalt – und da sind psychische Gewalt und nichtsexualisierte Gewalt noch gar nicht dabei. Das bedeutet, wir haben ein großes Thema.
Das Wichtigste, was die Männer, die für sich selbst in Anspruch nehmen, dass sie nicht Teil des Problems sind, tun können, ist, das Thema offen anzusprechen und nicht pauschal für einen Raum, in dem sie die Hälfte der Leute nicht gut kennen, zu sagen: Da schaut mir keiner so aus, als würde er es tun; in meinem Bundesland kenne ich keinen, der das tun würde.
Ich weiß, dass du es anders gemeint hast, und es ist keine Kritik, aber ich sage dir: Wenn wir in Zukunft anders leben wollen als jetzt und Frauen in unserer Gesellschaft eine gewaltfreie Perspektive bieten wollen, dann müssen wir immer offen über Themen reden und sollten nie pauschal andere in Schutz nehmen, für die wir nicht sprechen können. (Beifall bei den Neos und bei Abgeordneten der Grünen.)
18.05
Präsidentin Doris Bures: Zu einer tatsächlichen Berichtigung liegt mir eine Wortmeldung von der Abgeordneten Meri Disoski vor. – Bitte. Sie kennen die Bestimmungen der Geschäftsordnung.