16.41

Abgeordnete Mag. Elisabeth Scheucher-Pichler (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich freue mich auch darüber, dass wir das Pilotprojekt der Communitynurses auf Schiene bringen, wobei mir der Name nicht gefällt. Ich gebe aber auch zu, dass mir noch kein besserer eingefallen ist, denn Gemeindeschwester ist auch nicht gerade prickelnd. Die Communitynurses in Skandi­navien haben ja auch, wie Sie richtig angeführt haben, Herr Bundesminister, eine etwas andere Aufgabe.

Aber ja, gut, dass wir starten, gut, dass wir die Pflegereform in Schwung bringen. Gerade die ältere Generation hat in der letzten Zeit sehr viel zu bewältigen gehabt. Ich möchte auch das Thema der Einsamkeit erwähnen, der wir entgegenwirken müssen. Wir müs­sen mehr fürs Pflegepersonal tun, wir müssen dessen Tätigkeit aufwerten. Wir brauchen mehr Pflegepersonal. Wir haben den Pflegebonus beschlossen, und wir müssen da ein­fach noch mehr tun; aber – und das ist für mich überhaupt das Wichtigste – wir müssen die pflegenden Angehörigen stärker unterstützen. Sie machen die Hauptarbeit. Sie leis­ten wirklich die größte Arbeit in der Pflege in Österreich, und sie brauchen all unseren Respekt und all unsere Unterstützung. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Die Pflege daheim muss aufgewertet werden, auch das wurde schon gesagt. Da gibt es eine Schieflage. Es sind viele Menschen in Alten- und Pflegeheimen, die auch noch zu Hause betreut werden könnten. Da geht es um leistbare Angebote. Da müssen wir mehr tun, und da ist eben auch der präventive Ansatz der Communitynurse sicher ein guter, denn es geht darum, wie der Herr Minister ja auch schon gesagt hat, dass wir präventiv Kontakte zu den älteren Menschen aufbauen, dass wir sozusagen schon vorsorglich über die Angebote – und das geht ja weit über die Pflege hinaus – informieren. Da geht es ja um Serviceleistungen rundum, vom Menüservice über den Notruf bis zu Möglich­keiten digitaler Kommunikation und Sicherheit und vieles, vieles mehr.

Also diese präventiven Hausbesuche halte ich für gut, allerdings werden wir da sehr, sehr viele Communitynurses brauchen. Ich glaube daher, dass es keine Doppelgleisig­keiten geben soll und darf. Das haben Sie ja auch schon ausgeführt, Herr Minister. Ich hoffe, dass das auch wirklich so sein wird. Wir brauchen die Non-Profit-Organisationen vor Ort. Wir brauchen die mobilen Dienste vor Ort, die wissen, wie es geht, die das tag­täglich machen und die das dann auch umsetzen können, denn das Erheben ist das eine, aber das Umsetzen der konkreten Hilfestellungen ist etwas anderes. Daher ist es auch sehr wichtig, dass wir eine Evaluierungsphase einplanen und dann wirklich schau­en, wo die Schwerpunkte gesetzt werden sollen.

Abschließend: Wir müssen alles tun, damit unsere ältere Generation in Würde und bei bester Lebensqualität alt werden kann. Wir haben immer mehr Hochbetagte, Gott sei Dank. Das ist ja das Schönste: dass wir älter werden. Wir müssen alles tun, um das Pflegepersonal, die Pflegekräfte zu unterstützen und aufzuwerten. Wir müssen alles tun, um die pflegenden Angehörigen noch stärker zu unterstützen. Das ist, glaube ich, unser gemeinsames Ziel. – Danke. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

16.44

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Loacker. – Bitte.