18.19

Abgeordnete Mag. Eva Blimlinger (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr ge­ehrte Frau Staatssekretärin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren vor den Bildschirmen! Zunächst gilt wirklich mein außerordentlicher Dank Staats­sekretärin Andrea Mayer, der es gelungen ist – ich habe das heute schon einmal ge­sagt –, das höchste Kunst- und Kulturbudget in der Geschichte Österreichs zu erreichen. Es sind um 60 Millionen Euro mehr als bisher. Und die 10 Millionen Euro sind ja nicht, wie meine Vorrednerin gesagt hat, der Gesamtbetrag, der für die freie Szene oder für Künstler und Künstlerinnen vorgesehen ist, sondern dieses Geld gibt es zusätzlich zu dem, was ohnehin schon gezahlt wird.

Es kann immer mehr sein für die Kunst und Kultur, aber so eine Erhöhung hat in den letzten 20, 25 Jahren keiner der Vorgänger von Andrea Mayer erreicht, und für diese Erhöhung möchte ich mich wirklich herzlich bedanken. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich möchte zwei Bereiche herausgreifen, und zwar einerseits die Sanierung des Wiener Volkskundemuseums, teilweise mit Mitteln aus dem EU-Wiederaufbaufonds. Dieses Mu­seum gehört der Stadt Wien, während das Personal beim Bund angestellt ist. Es geht darum, das Gebäude dieses, wie ich meine, außerordentlich interessanten Museums mitten im Herzen Wiens zu sanieren und auf einen guten weiteren Weg zu bringen. Das ist ja von einem Verein getragen, und es ist wirklich notwendig, das zu machen. Es freut mich besonders, dass das nun gemacht wird.

Ebenso freut es mich, dass die Praterateliers in diesem Rahmen saniert werden. Die Praterateliers sind für bildende Künstler und Künstlerinnen ein ganz wesentlicher Ort. Vielleicht kann man diese dann auch einmal, wenn sie saniert sind, öffentlich zugänglich machen, um die Arbeit der bildenden Künstler und Künstlerinnen zu zeigen.

Der Fair-Pay-Prozess ist deswegen nicht beziffert, Frau Kollegin Kucharowits, weil er in verschiedenen Bereichen stattfindet und daher nicht als Einzelwert gesehen werden kann. Das betrifft zum Beispiel die Kollektivverträge, in die wir uns selbstverständlich nicht einmischen. Da bestehe ich nämlich schon darauf, dass das noch immer Ver­handlungssache zwischen ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen ist und wir da nichts verloren haben. Also es ist in den verschiedensten Bereichen dafür Geld vorge­sehen, und deswegen gibt es nicht eine Zahl, die da drinnen steht.

Das ist in diesem Jahr begonnen worden und wird in den nächsten ein, zwei Jahren umgesetzt werden. Wir hoffen natürlich sehr, dass die Verhandlungen zwischen den beiden Verhandlungspartnern um die Kollektivverträge in den Bundesmuseen möglichst bald abgeschlossen sein werden.

Wichtig ist mir auch die Sanierung des Festspielhauses Bregenz. Das ist, glaube ich, schon auf einem guten Weg oder fast abgeschlossen. Es ist notwendig, auch diese Kunst-und-Kultur-Tanker, wenn man so will, immer wieder zu sanieren. Das ist ein großartiges Vorhaben, was das Festspielhaus betrifft. Ich freue mich, dass es gelungen ist, Gelder dafür zu kriegen und das umzusetzen.

Natürlich gilt es aber, vor allen Dingen die Kunst und die Künstlerinnen und Künstler zu stärken. Coronahilfen sind natürlich nicht im Budget, das waren sie nie, sie waren immer gesondert budgetiert. Wir müssen jetzt schauen, wie es weitergeht, und wie ich heute schon einmal gesagt habe: Wir werden schauen, was möglich ist oder was nicht möglich ist, und schauen, dass es weitere Hilfen für die Künstler und Künstlerinnen gibt.

Erlauben Sie mir aber einen Satz: Schwindende Besucherzahlen, zum Beispiel in Thea­tern, haben nicht immer nur mit Corona zu tun, sondern manchmal auch mit der Auswahl oder Inszenierung von Stücken. Corona ist nicht an allem schuld, aber an vielem, muss ich sagen.

Im Übrigen bin ich dafür, dass die Windisch-Kaserne in Richard-Wadani-Kaserne um­benannt wird. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

18.24

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Volker Reifenberger. – Bitte.