17.49

Abgeordnete Eva Maria Holzleitner, BSc (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminis­ter! An die Kollegin von der ÖVP: Der Bund ist deswegen nicht für Elementarpädagogik zuständig, weil ein Ex-Kanzler – der Kollege, Herr Klubobmann Kurz, sitzt im Raum – ein Bundesland aufhetzen wollte und den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung nicht möglich gemacht hat. (Abg. Sieber: Sie wissen, dass das nicht stimmt! Das gibt es ja nicht! Lernen Sie Geschichte!) Er ist in Wahrheit der ärgste politische Haxlsteller. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Salzmann: Das ist doch eine alte Geschichte! Das stimmt ja gar nicht! Du weißt, dass das nicht stimmt! – Abg. Gabriela Schwarz: Das stimmt nicht!) Deswegen gibt es das nicht auf Bundesebene. Das stimmt, Frau Kollegin Salzmann, das stimmt. (Abg. Salzmann: Nein, es stimmt nicht!) Das gibt es schwarz auf weiß in Chat­nachrichten, aber Sie werden es uns nachher sicher erklären.

Zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen kann ich gleich nahtlos an das anschließen, was Kollege Shetty gesagt hat: Es sind zwei Jahre, Herr Minister, wir haben wirklich höchstdramatische Zahlen. Die Kinder- und Jugendpsychiatrien sind voll, die Triage ist Realität. Die psychologische Unterstützung von Kindern und Jugendlichen ist wesentlich, muss eine unserer Topprioritäten sein. (Zwischenruf des Abg. Eßl.) Das sagt die Bundesjugendvertretung mit ihrem Motto: Die Krise im Kopf, unter dem sie eine Zehnpunktecharta aufgestellt hat. Viele Punkte darin betreffen auch den Bildungsbe­reich. Es geht einerseits um den Ausbau von Schulpsychologie, aber auch um die ver­stärkte Prävention beim Thema Mobbing oder auch um Aufklärung zu psychoaktiven Suchtmitteln an Schulen.

Die BundesschülerInnenvertretung beispielsweise fordert auch, dass jede Schülerin, jeder Schüler mindestens ein Gespräch mit einer Schulpsychologin, einem Schulpsycho­logen pro Jahr in Anspruch nehmen kann – das ist eine superwichtige Forderung.

Der Bundesverband für Psychotherapie hat ebenso ein Konzept vorgelegt – Fit4School –, damit kontinuierliche niederschwellige Begleitung an den Schulen angeboten werden kann. Das funktioniert in Tirol teilweise schon recht gut. Jetzt braucht es in Wahrheit nur die finanziellen Mittel, um das wirklich auch österreichweit auszurollen. 15 000 Euro wür­de das pro Schule kosten. Dabei geht es um eine Begleitung im Rahmen von 4 Stunden pro Woche. Das ist also wirklich ebenso ein guter Vorschlag.

Viele Vorschläge liegen somit am Tisch, Herr Minister. Wir appellieren wirklich an Sie, hier ein sattes Plus für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen aus­zuschütten. Wir erkennen an, dass Sie eine Erhöhung vorgenommen haben, aber es braucht einfach noch mehr. Der gute Wille wäre da, jetzt braucht es wirklich mehr Mil­lionen für die mentale Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen in diesem Land. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich möchte noch einen kurzen Exkurs zum Bereich Wissenschaft machen – Kollegin Niss hat es auch schon angesprochen –, weil das Thema wirklich wichtig ist: Frauenför­derung in der österreichischen Hochschullandschaft. Der Hochschulbereich ist noch zu wenig durchlässig, wir sehen uns nach wie vor mit einer gläsernen Decke konfrontiert. Es gibt zu wenig Professorinnen, zu wenig Frauen auf Tenuretrackstellen. Das zeigen auch die Wirkungsziele, die Ihr Ministerium aufgestellt hat. Ich fordere Sie wirklich auf, Herr Minister: Sie haben eine zentrale Koordinierungsfunktion – natürlich, Kollegin Blim­linger, unter Berücksichtigung der Uniautonomie, das ist völlig klar –, Sie als Bundesmi­nister müssen da wirklich einfach mehr Ambitionen im Einsatz für die Frauen in Öster­reich zeigen, damit diese auch im Hochschulbereich dieselben Berufschancen wie ihre männlichen Kollegen haben. Herr Minister, setzen Sie ein Zeichen, durchbrechen wir gemeinsam die gläserne Decke! (Beifall bei der SPÖ.)

17.53

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Nico Marchetti. – Bitte.