12.45

Abgeordnete Rebecca Kirchbaumer (ÖVP): Frau Präsidentin! Werter Herr Bundesmi­nister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher zu Hause! Ja, die Maßnahmen haben gegriffen, in der Pandemiezeit besonders die Kurzarbeit, und wir haben trotz alledem Gott sei Dank eine Hochkonjunktur, die Wirtschaft läuft wieder. Wir können positiv darauf zurückblicken, dass die Arbeitslosigkeit in Österreich so gut wie möglich und so gut wie nie zuvor zurückgegangen ist.

Trotz alledem suchen Unternehmen händeringend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir werden den Fokus auch darauf legen müssen, dass wir Langzeitarbeitslose wieder in Beschäftigung bringen – da bin ich mit Kollegen Muchitsch natürlich einer Meinung. Nicht zustimmen kann ich jedoch der Behauptung, dass das Projekt Sprungbrett nicht funk­tioniert, im Gegenteil: 19 Prozent der Langzeitarbeitslosen wurden im Jahr 2021 wieder zurück in den Arbeitsmarkt geführt. (Zwischenruf des Abg. Muchitsch.) Ich glaube, das ist schon ein Erfolg, der sich sehen lassen kann. Unser Bundesminister hat mit diesem Projekt einen Pflock eingeschlagen. (Beifall bei der ÖVP.)

Von der SPÖ wird immer wieder die Aktion 20 000 aufs Tapet gebracht. Diese hat nach­weislich nichts gebracht. Langzeitarbeitslose sind zwar in Beschäftigung gekommen, dann jedoch wieder arbeitslos geworden. Ich glaube nicht, dass es das Ziel sein kann, dass diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, diese Menschen keine Arbeit mehr finden.

Besonders stolz bin ich darauf, dass wir den Fokus auf die Lehre legen. Ich persönlich habe selbst zwei Lehrberufe erlernt und auch abgeschlossen. Sie haben mir für meine berufliche Karriere sehr weitergeholfen. Ich habe dadurch Selbstständigkeit, Zielstre­bigkeit und Pünktlichkeit gelernt sowie die Erkenntnis gewonnen, dass man sich in die Arbeitswelt einarbeiten kann. Das ist die duale Ausbildung. Ich glaube, das ist einzigartig auf der ganzen Welt. Wir erhalten jetzt eine Förderung von 230 Millionen Euro nur für die Lehre. Dafür herzlichen Dank! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grü­nen.)

Die Lehre braucht ein besseres Image. Ich glaube, wir müssen gemeinsam daran arbei­ten, dass die Lehrberufe wieder den Stellenwert bekommen, den sie früher einmal ge­habt haben. Wir müssen das Image aufwerten.

Natürlich war es in meinem Fall so, dass meine Eltern keine Freude damit gehabt haben, dass ich mich, statt die Matura zu machen, dazu entschlossen habe, zwei Lehrberufe zu erlernen. Heute sagen sie aber: Das war der richtige Weg! Lehre bedeutet nicht, dass man keine Karriere macht. Meine Karriere verdanke ich der Lehre. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

12.49

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Gabriele Heinisch-Ho­sek. – Bitte.