15.12

Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz Dr. Wolfgang Mückstein: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Liebe Zuseherinnen und Zuseher zu Hause! (Abg. Kickl: Ah, jetzt ohne Maske!) Zur Kurzdebatte beziehungsweise zur Beantwortung der Frage des Abgeordneten Wurm bezüglich „Verzicht auf Aspiration bei intramuskulärer Injektion“ möchte ich Folgendes sagen: Evidenzbasierte Empfehlungen zu publizieren ist mir als Gesundheitsminister, aber auch als Arzt ein besonderes Anliegen. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, noch einmal darauf hinzuweisen, dass alle Evidenz dafür spricht, dass die Covid-19-Schutzimpfung – und zwar alle in Österreich erhältlichen Präparate – sicher ist.

Die Beantwortung der gegenständlichen Anfrage möchte ich so kommentieren: Was ist Aspiration bei einer intramuskulären Injektion? – Man setzt die Nadel und kontrolliert mit der Aspiration die Lage. Das ist aber nach Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und auch nach Empfehlungen des österreichischen Nationalen Impfgremiums bei den üb­lichen Stellen, also in der Regel im Schultermuskel, nicht notwendig, weil im Bereich dieser Körperstellen, zum Beispiel im Schultermuskel, keine Gefäße, keine Nerven­stränge verlaufen, die groß genug sind. Es ist daher nicht möglich, dass eine Injektion in das Gefäß passiert. Es gibt weder Berichte noch Verletzungen noch einen Zusam­menhang zu etwaigen Gerinnungsstörungen bei dieser Verabreichungsmethode.

Ich verlasse mich da sehr auf das Personal in den Impfstraßen, aber auch in den Ordi­nationen, die die Impfungen nach Empfehlungen meines Ressorts korrekt verabreichen. Gerade dieses Gesundheitspersonal hat in der Pandemie wirklich Übermenschliches geleistet und verdient es nicht, durch solche Verunsicherungen belangt zu werden. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

Die Covid-19-Schutzimpfung ist sicher. Wir brauchen eine hohe Durchimpfungsrate, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Die Behauptung von Verletzungen durch Impfungen und bei Impfungen dient eher dazu, die Bevölkerung gezielt zu verunsichern und in weiterer Folge die Gesellschaft zu spalten. Wir brauchen aber gerade in dieser Ausnahmesituation der Pandemie Zusammenhalt und eine Rückbesinnung auf wissen­schaftliche Empfehlungen. Die Verbreitung von Fakenews ist absolut gefährlich, und ich appelliere an jede Bürgerin und an jeden Bürger, zuverlässige Quellen zu konsultieren und Impfmythen zu hinterfragen. – Danke. (Beifall bei Grünen und ÖVP. – Abg. Hauser: Herr Minister, Sie verbreiten Fakenews! Sie! Sie!)

15.15

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Ab nun ist die Redezeit 5 Minuten. Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Saxinger. – Bitte sehr.