20.40

Abgeordneter Christian Ries (FPÖ): Herr Präsident! Werte Damen und Herren des Hohen Hauses! Die Petition betreffend „Platz frei! Mehr Platz bei SchülerInnen­trans­porten im Gelegenheitsverkehr“ behandelt ein wichtiges Thema. Eigentlich ist der Titel falsch gewählt, denn gerade im Gelegenheitsverkehr muss schon jetzt jeder Fahrgast einen zugewiesenen Platz haben, im Kraftfahrlinienverkehr jedoch nicht, und gerade der macht einen Großteil der Schülertransporte aus. Da zählen drei Kinder unter 14 Jahren als zwei Personen, und unter Sechsjährige werden erst gar nicht gezählt – eigentlich ein unhaltbarer Zustand.

Das erscheint im Stadtverkehr bei niedrigen Geschwindigkeiten vielleicht gerade noch einigermaßen vertretbar, aber spätestens bei Überlandfahrten hört sich die Vertretbar­keit auf, denn schon lose im Fahrzeug herumstehende Gegenstände können zu Geschoßen werden. So erreicht etwa eine durchschnittlich schwere Schultasche mit 5 Kilogramm bei einem Crash mit 50 Stundenkilometern ein Aufprallgewicht von circa 250 Kilogramm. Bei höheren Geschwindigkeiten ist dieser Wert natürlich noch höher.

Was Passagiere betrifft, ist es so: Wer die Haltegriffe über Kopf nicht erreichen kann, und viele junge Schüler können das eben nicht, hat bei einem Aufprall keine Chance, sein eigenes Körpergewicht halten zu können. Er wird dann selbst zum Geschoß im Fahrzeuginneren.

Abhilfe kann nur schaffen, wenn jeder Fahrgast einen eigenen Sitzplatz zugewiesen bekommt. Dazu braucht es zweifelsfrei mehr Busse – und das heißt auch zweifelsfrei mehr Geld. Wir finden die höheren Kosten im Interesse der Sicherheit unserer Jugend vertretbar, die Regierungsfraktionen aber offenbar nicht, denn Kenntnisnahme bedeutet, das Anliegen totzuschweigen, Kenntnisnahme heißt, es zu schubladisieren. Da trifft das Motto „Koste es, was es wolle“ anscheinend nicht zu, wenn es um die Sicherheit unserer Jugend geht. Weil Sie es so wollen, werte Damen und Herren der Regierungsfraktionen, wird es weiterhin speziell bei Fahrten über Land gefährlich sein, ein öffentliches Verkehrsmittel zu nutzen – das kann nicht das sein, was wir alle wollen! (Beifall bei der FPÖ.)

20.43

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Nikolaus Prinz. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.