17.35

Abgeordnete Dipl.-Kffr. (FH) Elisabeth Pfurtscheller (ÖVP): Herr Präsident! Sehr ge­ehrte Herren Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ja, in Zeiten der Pandemie ist es nicht einfach, Eltern von minderjährigen Kindern zu sein – ich glaube, das haben viele oder fast alle von uns in den vergangenen zwei Jahren feststellen können. Für Eltern gibt es schwerwiegende und weitreichende Entscheidungen für minderjährige Kin­der zu treffen: Man entscheidet nicht nur für sich als Vater oder Mutter als Individuum, sondern man muss eben auch für seine Kinder entscheiden, und das fällt einem oft nicht so leicht. Und noch schwieriger ist es, in Zeiten der Pandemie schwanger zu sein.

Dabei geht es einer Frau, einer Schwangeren, nicht nur um die eigene Gesundheit, es geht auch um die Gesundheit des im Mutterleib heranwachsenden Kindes. Deswegen macht man sich natürlich noch mehr Gedanken, als man sie sich ohnehin schon über seine Gesundheit macht, und wägt natürlich noch mehr ab und überdenkt seine Hand­lungen noch intensiver, als wenn man nur für sich alleine verantwortlich wäre. Deswegen ist es uns so wichtig, schwangere Frauen auch in diesen Zeiten bestmöglich zu unter­stützen und deshalb haben wir schon bisher eine coronabedingte Freistellung von Schwangeren ermöglicht, wenn sie eben in Berufen tätig sind, in denen sie sehr viel Körperkontakt haben – also wie zum Beispiel in einem pflegenden Beruf, als Kindergar­tenpädagogin, in der Kosmetik, als Masseurin oder Ähnliches.

Diese Freistellung verlängern wir jetzt noch einmal bis zum 30.6., das hat der Herr Mi­nister gerade vorhin schon erklärt. Sie ist möglich ab der 14. Schwangerschaftswoche und sie gilt im Gegensatz zu dem, was Kollege Loacker gesagt und auch bemängelt hat, sowohl für geimpfte als auch für ungeimpfte Frauen bis zum 30.6.. (Beifall bei ÖVP und Grünen.) Das hat der Herr Kollege in der Fülle der verschiedenen Anträge nicht mitbe­kommen. (Abg. Loacker: Schickt alle heim! Keiner mehr arbeiten! Alle nach Hause! Alle zahlen!)

Lieber Herr Kollege! Ich glaube, du solltest dich einfach einmal in die Lage einer schwan­geren Frau versetzen und überlegen, welche Gedanken die sich macht! Wenn du das nachfühlen kannst, dann können wir noch einmal darüber diskutieren, was du für richtig und was du für falsch hältst. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Der Herr Minister hat aber auch an Sie appelliert, und das möchte ich auch noch einmal tun, sich, wenn Sie daran denken, schwanger zu werden oder aktuell schwanger sind und noch nicht geimpft sein sollten, sich doch noch einmal diesbezüglich Gedanken zu machen und sich ausreichend zu erkundigen. Mittlerweile gibt es doch auch eine Da­tenlage, die durchaus zeigt, dass geimpfte Schwangere ihr Kind schützen.

Gestern hat der ORF verkündet, dass es eine Studie aus den USA gibt, wonach Babys auch durch die Antikörper der Mutter sehr gut geschützt sind. Also bitte machen Sie sich noch einmal diesbezüglich Gedanken. Insgesamt hoffen wir aber natürlich alle, dass Sie gut durch diese Pandemie kommen. – Danke schön. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen.)

17.38

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Kira Grün­berg. – Bitte sehr, Frau Abgeordnete.