17.47

Abgeordnete Barbara Neßler (Grüne): Herr Präsident! Geschätzte Mitglieder der Bun­desregierung! Liebe Kollegen und Kolleginnen! Liebe Zuseher und Zuseherinnen! Ich mache es zum Schluss kurz: Es geht um das Mutterschutzgesetz, es geht um die Ver­längerung der Freistellung für Schwangere, und was sich auch ändert, ist, dass die Frei­stellung jetzt auch für Schwangere gilt, die geimpft sind; anders als Kollege Loacker das behauptet hat. Und, Kollege Loacker, es ist schon befremdlich, wenn ein Mann erklärt, dass Frauen, die die Freistellung in Anspruch nehmen, weil sie verunsichert sind, das tun, weil sie nicht arbeiten gehen wollen. Also das hat schon eine gewisse Absurdität. Vielleicht kann man sich solche Aussagen einfach sparen. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

Die Kollegin von der ÖVP hat es schon angesprochen: Es geht um die Sonderfreistellung von werdenden Müttern ab der 14. Schwangerschaftswoche. Wir wissen, dass Schwan­gere besonders gefährdet sind, wenn es um das Coronavirus geht, sowohl die Mutter als auch das ungeborene als auch das geborene Kind. Wir alle kennen tragische Fälle, dass Babys an Beatmungsgeräte angeschlossen sind, ich glaube, diese traurigen Bilder haben wir alle noch im Kopf. Bei all diesen tragischen Fällen zieht sich dasselbe Muster durch. Ende November wurde bekannt gegeben, dass in den Wiener Krankenhäusern 400 Schwangere wegen Covid behandelt werden mussten, die nicht geimpft waren.

Es ist klar, dass auch eine Freistellung von Ungeimpften keine Exitstrategie ist, son­dern – auch wenn ich mich da oft wiederhole – es ist wichtig, dass sich Frauen, die einen Kinderwunsch haben, dass sich Frauen, die schwanger sind, impfen lassen; allein schon deswegen, weil das Risiko einer Fehlgeburt im Falle einer Infektion leider dreimal höher als bei Nichtinfizierten ist. Die neuesten Studien zeigen auch ganz deutlich, dass sich die sogenannten mütterlichen Antikörper positiv auf das Baby auswirken, das sich ja nicht impfen lassen kann.

Noch eines zum Schluss: Es ist schon nicht einfach, in der Pandemie schwanger zu sein, ein Kind zu bekommen, weil die Verunsicherung einfach größer ist, aber stellen Sie sich vor, Sie leben in der Ukraine. Ich glaube, das ist für uns alle hier herinnen unvorstellbar. Wir wissen, dass Kinder, dass Frauen zu den vulnerabelsten Gruppen gehören, und daher ist es unsere menschliche Pflicht, dass wir dort humanitäre Hilfe leisten werden. – Danke schön. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

17.49

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Abgeordneter Schnedlitz ist zu Wort gemeldet. – Bitte. (Abg. Hörl: Oje, oje, oje!)