15.02

Abgeordneter Klaus Köchl (SPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Herr Minister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – Mint –: Das alles hat meines Erachtens sehr viel mit Erziehung, mit offener Erziehung zu tun, und das heißt, dass man das Ganze auch vorleben muss.

Wenn ein Mensch auf die Welt kommt, dann spielt er – männlich oder weiblich – gerne entweder mit Puppen oder irgendwelchem Handwerkzeug, und das sollte man ganz einfach zulassen, das sollte man ganz einfach machen – egal ob Mädchen oder Junge: Man muss die Menschen kreativ erziehen. Wir als Sozialdemokraten wollten das im Kindergarten schon immer haben: keine Bildungsstätten oder Aufbewahrungsstätten für Kinder, wie es zum Teil die ÖVP haben will, sondern wir wollen Kindergärten haben, in denen die Bildung im Vordergrund steht und in denen sich ein Kind entwickeln kann.

Dasselbe sollte auch schon in den Volksschulen passieren, und das wollen wir forcieren. In Schulen in Kärnten – die Stadt Villach macht das zum Beispiel – passiert das. Mir fällt überhaupt auf, dass sozialdemokratisch geführte Bundesländer da einfach einen Schritt voraus sind, denn ich kann es mir sonst nicht erklären, dass diese Kindergartenmilliarde nicht gekommen ist. (Abg. Obernosterer: ... nicht verwechseln!) Euer ehemaliger Bun­deskanzler Kurz hat das ja verhindert, weil ja die ÖVP unbedingt Wahlen gewinnen musste, und das ist ein Zeichen dafür, dass diese Milliarde genau für diese Mint-Sachen hätte eingesetzt werden können. Das wäre Gleichberechtigung für alle Kinder in Öster­reich gewesen. (Beifall bei der SPÖ.)

Meine Vorrednerin hat zwei Gründe angeführt; der dritte Grund, warum da noch nichts weitergegangen ist, ist meines Erachtens ganz einfach die ÖVP. (Zwischenruf der Abg. Baumgartner.) Ihr habt dafür zu wenig Geld übrig, ihr habt den Willen nicht dafür, das zu machen, weil bei euch wahrscheinlich diese Freunde – diese türkisen Freunde hin bis zum Katholischen Familienverband – noch immer Kindergärten und Aufbewahrungs­stät­ten bis hin zur Nanny haben wollen. Das ist noch euer Ziel, dass die Frauen sich da nicht entwickeln. Wärt ihr in der Vergangenheit SozialdemokratInnen – MinisterInnen, Abge­ord­neten zum Nationalrat oder Landtagsabgeordneten – gefolgt, wäre da schon viel, viel weitergegangen. (Abg. Melchior: ...! Wer waren denn bei euch die Minister? – Abg. Obernosterer: ... eure Minister!) – Das habt ja ihr verhindert, die hätten das sonst längst gemacht, glaubt mir das! Ihr gehört die nächsten Jahre in die Oppositionspolitik, dann geht da sicher etwas weiter. (Beifall bei der SPÖ.)

15.05

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Ecker. – Bitte sehr.