16.16

Abgeordnete Eva Maria Holzleitner, BSc (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Welch wichtigen Beitrag die Fachhochschulen leisten, ist, glaube ich, mittlerweile wirklich allen klar oder sollte allen klar sein, wenn wir über Hoch­schulen in Österreich sprechen. Die soziale Durchmischung funktioniert an Fachhoch­schulen besser, mehr ArbeiterInnenkinder studieren beispielsweise dort, und sie liefern einen essenziellen Anteil an Fachkräften, an ForscherInnen, die Österreich auch wirklich dringend, dringend braucht.

Nur so als kleine Sideinformation: Man kann nicht nur den Bachelor an den Fach­hochschulen machen, sondern auch den Master. Konsekutives Studieren zum Beispiel ist also auch dort möglich.

Ein Dorn im Auge ist uns als SPÖ, dass es an viel zu vielen Fachhochschulen leider noch Studiengebühren gibt. Als SPÖ treten wir immer gegen Studiengebühren auf, und wir sagen auch, dass diese an den Fachhochschulen wirklich weggehören und in die Geschichtsbücher gehören. (Beifall bei der SPÖ.)

Die Wertschätzung gegenüber dem gesamten Hochschulstandort und gegenüber der gesamten Hochschule vermissen wir als SPÖ sehr oft. Gerade auch in den Pressekon­ferenzen der Bundesregierung in den letzten zwei Jahren ist sehr oft von Universitäten gesprochen worden. Wenn wir über Hochschulen sprechen, müssen wir eben über alle Hochschulen sprechen; die Fachhochschulen, die pädagogischen Hochschulen waren genauso von Distancelearning betroffen, die MitarbeiterInnen waren von Homeoffice und Co betroffen. Wenn wir immer nur von Universitäten sprechen, schließen wir eigent­lich unglaublich viele Studierende, MitarbeiterInnen, LektorInnen, ProfessorInnen, For­scherInnen aus. Es kann nicht sein, dass die Fachhochschulen nach wie vor als kleines Beiwagerl gesehen werden. Sie müssen endlich als gleichberechtigte Partnerinnen im Bereich der Hochschulen wahrgenommen und gesehen werden, und das muss sich auch in der Politik niederschlagen. (Beifall bei der SPÖ.)

Dass Fachhochschulen wirklich eine sehr, sehr große Bereicherung sind, zeigt sich auch an ihrem Studienangebot, beispielsweise in Oberösterreich: Wels, Linz, Steyr, Hagenberg. Dort gibt es wirklich großartige Studienangebote: Softwareengineering, Automotive Computing, Hardware-Software-Design, Data Science, Energy Informatics, Human-centered Computing, Automatisierungstechnik, Umwelttechnik, Intelligente Produktions­technik, Internationales Logistikmanagement – das ist nur ein Auszug!

Warum erwähne ich das? – Weil die Studierenden, die dort ausgebildet werden, oftmals direkt dem Industrie- und Wirtschaftsstandort Oberösterreich zugutekommen, weil sie dort direkt als Arbeitskräfte anfangen. All das sind vor allem Studiengänge, die die digitale Transformation begleiten, auch mitnehmen, sie einleiten, sie unterstützen.

Insbesondere dieser Blick auf den Wirtschaftsstandort und auf der anderen Seite auch auf den Hochschulstandort Oberösterreich mit der Fachhochschule und genauso auch mit der Johannes-Kepler-Universität sollte uns ein sehr, sehr wertvoller Hinweis sein, wenn wir in diesem Hohen Haus bald über tiefe, tiefe Einschnitte in diesen oberöster­reichischen Hochschulstandort diskutieren und die Regierungsparteien diese auch be­schließen werden, wenn bestehende und gute Strukturen Gefahr laufen, ausgetrocknet zu werden, und dafür ein exklusives und elitäres System geschaffen wird. Das sehen wir sehr, sehr kritisch. (Beifall bei der SPÖ.)

16.19

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist damit beendet.