13.51

Abgeordnete Rosa Ecker, MBA (FPÖ): Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Minister! Sehr geehrte Damen und Herren hier im Saal und zu Hause! Frauen sind mehr und länger krank, das belegt die Beantwortung meiner Anfrage an den Gesundheitsminister. Seine Kernaussage ist: Rehabilitationsgeld und Krankengeld werden vermehrt von Frauen bezogen. Mit Ende Dezember 2021 bekamen knapp 9 000 Frauen Rehageld, bei den Männern waren es um 1 300 weniger. Beim Krankengeld ist die Differenz noch größer. Da stehen 37 000 Krankengeldbeziehern beinahe 60 000 Krankengeldbe­zie­herin­nen gegenüber. Es waren also beinahe 23 000 Frauen mehr von Krankheit betrof­fen als Männer.

Sehr geehrte Damen und Herren! Wir wissen alle, warum das so ist: Frauen sind mehr­fach belastet, sie handeln die Familienarbeit, sie übernehmen Pflegetätigkeiten, und dann kam Corona und verschärfte die Situation noch einmal ungeheuerlich.

Bereits im Juni 2020 haben wir darauf hingewiesen und einen Entschließungsantrag eingebracht. Diesen Frauengesundheitsbericht und entsprechende Maßnahmen könnte es also schon seit zwei Jahren geben. Die psychische Gesundheit und die Gender­medizin müssen einfach noch mehr Beachtung finden. Wir sehen aber, es wird keiner daran gehindert, klüger zu werden, und sequenzenweise funktioniert das auch bei den Regierungsparteien. Man glaubt es kaum, aber es gibt diesen Allparteienantrag zum Frauenbericht und zur Verbesserung der Frauengesundheit, bei dem wir natürlich auch dabei sind.

Unser Antrag zur Durchführung einer Impfstudie über Schwangere und Kinder wurde in den Allparteienantrag nicht eingearbeitet. Obwohl es sich noch immer um eine Off-Label-Anwendung handelt, wird diese Impfung allen Frauen mit Kinderwunsch, Schwangeren und stillenden Müttern empfohlen. Wir wissen, eine Schwangerschaft ist ein Stresstest für den weiblichen Organismus, und normalerweise wird gerade in dieser Phase von nicht notwendigen Behandlungen und Medikamenteneinnahmen – von Kopfweh­tablet­ten, von Schmerztabletten – abgeraten, nicht einmal ein Antibiotikum wird normaler­weise verschrieben, aber die Covid-Impfung wird empfohlen. Na, wenn das kein Widerspruch ist, was dann? (Beifall bei der FPÖ.)

Beim letzten Gesundheitsausschuss habe ich im öffentlichen Hearing die Experten gefragt, ob es belegt ist, dass es bei einer Impfung keine Spätfolgen für die Mutter und in weiterer Folge für das Kind gibt, ob das ausgeschlossen werden kann. Die Antwort war, dass Spätfolgen nicht ausgeschlossen werden können, und Frau von Laer, die Ex­pertin der Regierung, hat explizit festgestellt, dass sie die Impfung vor der Schwanger­schaft empfiehlt, nicht wenn die Frau schon schwanger ist. Frauen sind auch bei der Covid-Impfung häufiger von Nebenwirkungen betroffen. Es fehlen einfach entschei­dende basale Daten.

Sehr geehrte Damen und Herren, es ist kein Geheimnis, dass Frauen und Männer bei Erkrankungen unterschiedliche Symptome haben – Stichwort weiblicher Herzinfarkt – oder auch dass Medikamente bei Frauen andere Wirkungen haben als bei Männern, aber – wir haben es schon gehört – leider sind die Probanden in der Forschung immer noch in erster Linie männlich.

Summa summarum: Frauen leben länger, sind aber nicht gesünder. Die gesundheit­lichen Folgen für die Frauen sind enorm, aber auch die finanziellen Folgen für das Ge­sund­heits- und das Sozialsystem sind beträchtlich. Wir erwarten uns, dass dieser Allpar­teienantrag ambitioniert umgesetzt wird, und nicht, dass er am Weltfrauentag eingebracht wurde, nur damit er in die Geschichte eingeht. (Beifall bei der FPÖ.)

13.54

Präsidentin Doris Bures: Frau Abgeordnete Elisabeth Pfurtscheller ist die nächste Rednerin. – Bitte.