17.33

Abgeordneter Andreas Ottenschläger (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zu­seher! Worum geht es bei diesen Tagesordnungspunkten? Es wurde hier schon ganz kurz angesprochen, es geht im Prinzip um die Umsetzung einer EU-Richtlinie, die Wert­papierfirmen beziehungsweise Kreditinstitute betrifft und auch zur Erholung der Kapital­märkte nach der Covid-Krise beitragen wird. Es geht zusammengefasst um ein paar Vereinfachungen und Entbürokratisierungen, und es geht auch darum, dass wir den Kapitalmarkt stärken.

Herr Kollege Lercher, ich habe Ihnen zugehört: Ich denke erstens einmal, dass es kein Widerspruch ist, staatliche Pensionssysteme zu stärken, aber gleichzeitig auch den Kapitalmarkt zu stärken. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen beziehungsweise gar keiner Sparzinsen und einer hohen Inflation ist für die Bevölkerung vielleicht auch der Kauf von – von Ihnen so verteufelten – Aktien durchaus eine positive Alternative beziehungs­weise ein Zusatz zur Pensionsvorsorge.

Den Kapitalmarkt zu stärken – und ich möchte auch die Gelegenheit nutzen, um hier geradezu ein Plädoyer dafür zu halten – ist auch für die österreichische Wirtschaft ganz wichtig. Viele dieser Unternehmen, die an der Börse notiert sind, machen nicht nur Gewinne – was ja wichtig ist, glaube ich; ich hoffe, da sind wir uns einig –, sondern sie sorgen auch für Zigtausende, Hunderttausende Arbeitsplätze in diesem Land. Das muss an dieser Stelle auch einmal gesagt werden, denn ohne diese großen Unternehmen, die an der Börse sind, wäre vieles nicht möglich. Sie brauchen das Kapital, nicht nur von den großen Investoren, sondern es ist wichtig, dass auch kleine und mittlere Investoren sich daran beteiligen und zum Beispiel dann auch an den Gewinnen partizipieren. Wenn ich nämlich eine Aktie eines soliden Unternehmens habe und dieses Unternehmen schüttet eine Dividende aus – also sprich, der Gewinn wird verteilt –, dann kann ich auch als kleiner Aktionär da partizipieren. Das sollte man auch positiv sehen und diesen Aspekt des Wirtschaftsstandortes massiv unterstützen.

Insbesondere für junge, innovative Unternehmen ist es von Bedeutung, dass Kapital zur Verfügung gestellt wird, denn das kann der Staat alleine nicht leisten, und wir brauchen diese jungen und innovativen Unternehmen, auch im Bereich der KMUs. Auch da sollten wir noch mehr tun und es attraktiver machen, dass über den Kapitalmarkt Geld in die Wirtschaft gebracht wird. Damit attraktiviert man auch den Standort und kann so letzten Endes den Wohlstand in Österreich sichern. (Beifall bei der ÖVP.)

Abschließend daher noch einmal: Verdammen Sie bitte nicht immer den Kapitalmarkt, die Börse, Wertpapiere wie Aktien oder Konzerne! Schauen wir stattdessen, dass wir gute Rahmenbedingungen schaffen, sodass Unternehmen Gewinne machen können und möglichst viele an diesen Gewinnen partizipieren. (Beifall bei der ÖVP.)

17.36

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Karin Greiner. – Bitte.