16.54

Abgeordnete Petra Vorderwinkler (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Hohes Haus! Für all jene, denen der Begriff E-Sport fremd ist: Es sind virtuelle Sportveranstaltungen und Spiele, und davon gibt es zahlreiche, angefangen von Sportspielen wie Fifa – das kennen wir wahrscheinlich alle – über Strategiespiele bis hin zu Kampf- oder Shooterspielen.

Durch die zahlreichen Lockdowns und die damit verbundenen Schließungen der Sport­stätten sind die Zahlen der Nutzer in die Höhe gegangen, die Häufigkeit und die Dauer sind gestiegen. Vor allem junge Menschen nutzen diese Angebote nach wie vor. In Ös­terreich sind es bereits 5,3 Millionen Menschen, die gelegentlich an Wettkämpfen und an Spielen teilnehmen. Bereits in 60 Ländern ist E-Sport als offizielle Sportart anerkannt.

Wie wir schon gehört haben, ist im Parlament im Jahr 2020 eine Arbeitsgruppe einge­setzt worden, die sich den zahlreichen Fragen stellen sollte, und nun gibt es einen Be­richt, der vor uns liegt. Dieser Bericht lässt aber doch viele Fragen offen. Nach wie vor ist es eine sportpolitische Herausforderung, die Grenzen zwischen Sport und Spiel abzu­klären – was ist Sport, was ist Spiel? – , denn Shooterspiele haben meiner Meinung nach gar nichts mit Sport zu tun. Es gibt auch nach wie vor Rechtsunsicherheit, ob bei E-Sport-Veranstaltungen Glücksspiel stattfindet.

Abgesehen davon fragen wir, aus welchem Topf der E-Sport gefördert werden soll. Wenn diese Förderung aus dem laufenden Sportbudget kommen soll, dann stellt sich die Frage: Werden dann unsere traditionellen, echten Sportvereine dadurch Nachteile haben? – Das gilt es wirklich abzuklären.

Ich möchte auch anmerken, dass sich laut der aktuellsten Askö-Studie bei den meisten Menschen aufgrund der fehlenden Sportangebote während der Pandemie nicht nur der körperliche Gesundheitszustand, sondern auch der psychische Zustand spürbar ver­schlechtert hat, nämlich bei knapp 50 Prozent. Jüngere leiden mehr als Ältere, und da muss es das Gebot der Stunde sein, dass die Sportvereine, die körperliche Betätigung anbieten, überhaupt mehr gefördert werden, als das bis jetzt der Fall war.

Zum Abschluss möchte ich noch anmerken: Bei aller Berechtigung der Debatte über dieses Thema würde ich mir wünschen, und zwar für 1,5 Millionen Kinder und Jugendli­che, die in Schulen und elementarpädagogischen Einrichtungen sind, dass eine ebenso umfassende Debatte zur Finanzierung und Umsetzung der täglichen Bewegungseinheit geführt wird. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

16.57

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Zarits. – Bitte.