16.57

Abgeordneter Christoph Zarits (ÖVP): Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Ich glaube, wir müssen alles tun – und da gebe ich meiner Vorrednerin recht –, dass wir Kinder in Bewegung bekommen. Wir haben es dank des Vizekanzlers und auch dank der Gesprä­che mit dem Unterrichtsminister geschafft, die tägliche Bewegungseinheit in Musterre­gionen in den Bundesländern einzuführen, um sie dann schrittweise umzusetzen, und ich bin überzeugt davon, dass wir das gemeinsam mit dem Vizekanzler auch erreichen werden.

Der E-Sport ist meiner Meinung nach nicht nur ein gesellschaftlicher Trend, der E-Sport ist für junge Menschen auch eine Jugendkultur, die sich entwickelt hat. E-Sport ist ein Phänomen unserer Zeit, und wir müssen alles daran setzen, um den E-Sportlern, den E-Gamern auch rechtliche Rahmenbedingungen und Strukturen zu geben.

Für mich und für uns als Volkspartei ist eines klar und steht außer Frage: dass wir uns mit dem Thema konstruktiv, ernsthaft und auch sehr, sehr intensiv auseinandersetzen werden. Staatssekretärin Claudia Plakolm und auch Staatssekretär Florian Tursky ha­ben schon Initiativen gesetzt, um in diese Richtung zu arbeiten.

Ich denke, man darf da nicht die Augen verschließen. Was man machen muss – und das ist uns extrem wichtig –, ist, die Chancen, aber auch die Risiken gleichermaßen zu be­werten. Wir müssen die Chancen erkennen und seitens des Gesetzgebers auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die Strukturen schaffen, und wir müssen die Risiken und die Gefahren, die von Frau Kollegin Steger angesprochen wurden, erkennen und viel­leicht vorab schon eindämmen. Was es braucht, sind Lösungen im Sinne der E-Sport­lerinnen und E-Sportler, und es braucht Rahmenbedingungen, die auch dementspre­chend passen.

Meine geschätzten Damen und Herren! Was ist bis jetzt geschehen? – Wir haben im Regierungsprogramm 2020 vereinbart, dass wir uns dem Thema E-Sport widmen. Das müssen wir, denn wie vorhin angesprochen wurde, gibt es in Österreich Tausende E-Gamer und E-Sportler, die diesen Aktivitäten nachgehen. Was wir machen müssen, ist natürlich, den E-Gamern einen Platz zu geben. Nachdem der Entschließungsantrag hier im Nationalrat einstimmig angenommen wurde – ich möchte mich bei allen Fraktio­nen bedanken –, wurde jetzt ein Bericht verfasst, der heute hier im Plenum diskutiert wird.

Eines ist für mich und für meine Fraktion aber ganz klar: Die Regeln, die in der realen Welt gelten, müssen auch in der digitalen Welt gelten. Das Thema ist sehr, sehr komplex, und wir müssen auch auf Basis des Berichtes, der hier vorliegt, weitere Schritte setzen. Jugendschutz, Gemeinnützigkeit, Anerkennung als Sport wurden hier angesprochen, Förderwürdigkeit, Veranstaltungsrecht, Steuerrecht und auch Arbeitsverhältnisse. Diese Dinge müssen wir jetzt angehen und auch im Sinne des E-Sports diskutieren.

Warum ist das Thema so komplex? – Weil es bei diesen Dingen, die ich jetzt aufgezählt habe, Jugendschutz, Gemeinnützigkeit und so weiter, verschiedene Zuständigkeitsbe­reiche gibt: Land, Bund, verschiedene Ministerien. Wir müssen jetzt vor allem schnell in die Gänge kommen. Wir sind auf halber Strecke – das hat auch der Herr Vizekanzler im Ausschuss gesagt – und wir müssen da vorankommen.

Jugendschutz ist für uns extrem wichtig. Da braucht es meiner Meinung nach einheitliche Altersempfehlungen und auch Kennzeichnungen. Was Wetten, Glücksspiel und Lootbo­xen anlangt, braucht es für uns auch eine Liste, die geführt wird, was E-Sport ist und welche Disziplinen als solcher ausgewiesen werden.

Es braucht wie im normalen, im körperlichen Sport klare Regelungen betreffend Antido­ping. Auch Fair-Play-Regelungen müssen im E-Sport eingeführt werden. Es braucht meiner Meinung nach faire Wettkampfbedingungen.

Man muss natürlich auch klären, ob der E-Sport-Verband eine ähnliche Rolle wie die etablierten Verbände spielen soll oder ob es eine andere Möglichkeit gibt und ob eine Integration in den Sport überhaupt zielgerichtet ist.

Was es braucht, meine geschätzten Damen und Herren, ist, dass wir schnell in die Gänge kommen, dass wir den E-Sportlern auch einen Platz geben und Strukturen schaffen. Es ist auch wichtig, dass wir die Chancen nutzen, um den Körpersport, um den organisierten Sport mit dem E-Sport zu vernetzen. Ich denke, das ist eine Möglichkeit, um Synergien zu nutzen.

Abschließend: Es braucht Regelungen, es braucht Rahmenbedingungen. Der Bericht, der seitens des BMKÖS vorliegt, ist eine gute Grundlage, um da Schritt für Schritt Rege­lungen und Maßnahmen zu setzen. Wir müssen es tun. Es gibt Tausende Menschen, die E-Sport betreiben, und diesen Menschen sind wir es schuldig, da voranzukommen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

17.02

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Brandstötter. – Bitte.