17.05

Abgeordnete Mag. Ruth Becher (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Meine sehr ge­ehrten Damen und Herren! Der Ergebnisbericht der Arbeitsgruppe liegt vor, und es dürfte sicher eine sehr spannende Diskussion werden, denn dass beispielsweise Schach ein Sport ist, das steht außer Streit; es ist auch vom Internationalen Olympischen Komitee als Sport anerkannt. Bei E-Sport kam heuer im Frühjahr der Deutsche Olympische Sport­bund aber zum gegenteiligen Ergebnis, zu einem gegenteiligen Urteil.

Vieles dreht sich in dieser Debatte auch um körperliche Ertüchtigung. Die Frage ist also, ob das ein wesentlicher Teil des Sports ist oder ob Sport mehr ist. Geht es da um ein Gruppenerlebnis, um das Miteifern? Bei E-Sport-Events werden Sportarenen mit mehr als 20 000 Menschen gefüllt. Es gibt für E-Sportler Preisgelder, die rund 8 Millionen Dol­lar und mehr ausmachen. E-Sport ist also zweifellos ein ganz wesentlicher Wirtschafts­faktor. Das gilt auch für Österreich.

In meinem Wohnbezirk, der Donaustadt, lebt der Gründer der Firma Hitbox, die eine Zeit lang einer der erfolgreichsten E-Sport-Anbieter war und die im Jahr 2017 für mehrere Dutzend Millionen Dollar den Besitzer gewechselt hat.

Mittlerweile gibt es auch eine Sporthalle für Virtual Reality – das heißt, die Sportler bewe­gen sich sowohl im realen als auch im digitalen Raum. Die körperliche Komponente wird also auch beim E-Sport an Bedeutung gewinnen.

Die Haltung der SPÖ ist klar: Wir stehen dieser Entwicklung sehr offen gegenüber. Wir wollen die Chancen dieses breiten Feldes sowie der Digitalisierung nutzen. Natürlich darf das nicht auf Kosten der klassischen Sportförderung gehen, denn da gibt es noch viel zu tun. Die Pandemie hat ja auch da ihre Spuren hinterlassen. Gerade Kinder aus sozial schwächeren Familien haben in der Pandemie beispielsweise mit dem Schwim­men Probleme gehabt – wir haben ja diesbezüglich einen Entschließungsantrag vorge­legt.

Die Aufgabe der Bundesregierung wird sein, dafür zu sorgen, dass Kinder und Jugend­liche österreichweit nicht nur die gleichen Chancen haben, vor einer Playstation zu sitzen und vielleicht dort Profisportler in einem nicht anerkannten Sport zu werden, sondern – und da wäre die Regierung gut beraten – dass der Breitensport unabhängig von der Frage, wie man letztlich mit dem E-Sport umgeht, professionell gefördert wird. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

17.08

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Ich darf die Landesberufsschule Hartberg recht herzlich bei uns auf der Galerie begrüßen. – Herzlich willkommen! (Allgemeiner Beifall.)

Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Himmelbauer. – Bitte sehr.