14.12
Abgeordnete Mag. Dr. Petra Oberrauner (SPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Zuschauer und Zuschauerinnen zu Hause und auf der Galerie! Ich möchte einmal grundsätzlich sagen, dass ich es sehr gut finde, dass die Instrumente, die verwendet wurden, um diesen Bericht zu erstellen, zusammenfassend gesehen werden, nämlich die Strategie, die wir bis 2030 haben, der Forschungs- und Technologiebericht 2022 und die Ergebnisse, die der Rat aus dieser Analyse gewonnen hat.
Es gibt eine Stärken- und Schwächenanalyse. Die Stärken überwiegen, aber die Schwächen in relevanten Bereichen sind auch groß und zu behandeln. Ich glaube, dass dieses Ergebnis auch eine Handlungsanleitung für die Regierung ist, um das Geld auch konzentriert und umsetzungstechnisch relevant unterzubringen. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Brandstätter.)
Was ich sehr bedaure, ist, dass es Rückschritte gibt, und zwar Rückschritte im Bereich Gründungen: Da geht es sicher auch um Risikokapital, um Digitalisierung, leider auch um Geschlechtergerechtigkeit und um Standortattraktivität, was eine ganz schwierige Geschichte ist. Das sehen wir in vielerlei Hinsicht: Wir liegen, was die Gründungen betrifft, deutlich hinter den top drei der Innovationleader, aber auch unter dem Durchschnitt der EU.
Ich glaube, das müssen wir sehr wohl zur Kenntnis nehmen, denn das ist auch eine Einnahmequelle für den Staat. Daran müssen wir arbeiten: dass es eben Risikokapital gibt, dass die Start-ups, die gut sind, nicht sofort nach China und Amerika verkauft werden, sondern das Know-how in Österreich bleibt, und dass nicht die meisten Patente, die wir in Österreich entwickeln, ins Ausland verkauft werden, denn das kann nicht in unserem Interesse sein.
Es gibt jetzt Programme an den Universitäten und auch anderswo, im Rahmen derer Gründungen unterstützt oder gelehrt werden, denn es gibt ja keine Bildung für Gründungen. Es ist ganz, ganz wichtig, dass wir dieses Know-how, das uns eigentlich als Standort stärkt, verwenden können, und zwar im eigenen Land. Wir sind da nämlich wirklich schlecht aufgestellt.
Was ich wichtig finde, ist die Forschungsprämie. Es wurde eh schon gesagt: 6 Euro Wertschöpfung zusätzlich und ein Return of Investment für den Staat, das ist wichtig.
Zum Bereich Digitalisierung möchte ich sagen, dass der Ausbau des Glasfasernetzes zwar an Tempo gewonnen hat, dass wir aber, wenn wir mit dieser Geschwindigkeit weitermachen, wahrscheinlich 2029 noch nicht dort sein werden, wo wir hinwollen. Wir sind da am vorletzten Platz innerhalb der OECD, und das ist für Österreich, glaube ich, keine rühmliche Entwicklung.
Bei der Geschlechtergleichstellung geht es natürlich um die Mint-Fächer und die Forschungsbereiche. Es ist sehr schade, und Corona hat das noch verstärkt, dass Frauen im Bereich der Forschung weniger präsent sind und seltener in Betrieben im Bereich der Forschung arbeiten können. Das ist bedauerlich, da sollten wir unbedingt etwas machen. Das sagt der Bericht, Frau Blimlinger, Sie können ihn genau lesen.
Digitale Grundbildung finde ganz wichtig, gerade für die Jugendlichen, damit sie von passiven Nutzern zu emanzipierten Anwendern werden. Deshalb ist mir immer die Open-Source-Strategie sehr wichtig, auch in den Schulen. Ich halte es für einen groben Fehler, dass die Kinder zwar alle die gleichen Computer bekommen, aber eine amerikanische Software, sodass sie zu passiven Nutzern erzogen werden. Das halte ich für falsch. Ich halte es für richtig, dass die Professoren Open Source lernen und die Kinder zu emanzipierten Nutzern ausbilden. Das wäre mir ein wichtiges Anliegen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Brandstätter.)
14.16
Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Dipl.-Ing. Gerhard Deimek. – Bitte, Herr Abgeordneter Deimek.
Ich sehe den Herrn Kollegen gerade nicht und bitte nun Mag.a Eva Blimlinger ans Rednerpult. – Bitte schön.