20.40

Abgeordnete Barbara Neßler (Grüne): Liebe Kollegen und Kolleginnen! Meine Vorrednerinnen haben es schon angesprochen: Es fühlt sich vielleicht so an, aber die Coronapandemie ist leider noch nicht ganz vorbei, und darum ist es sinnvoll, für den Worst Case entsprechende Maßnahmen zu setzen, was wir mit der Ver­längerung der Sonderbetreuungszeit machen.

Die Sonderbetreuungszeit kann bis zu drei Wochen in Anspruch genommen werden – auch wenn davor schon die Sonderbetreuungszeit genutzt wurde. Eine zeitlich unbefristete Version, wie es die SPÖ will, erachte ich für wenig sinnvoll. Warum? – Weil wir einerseits natürlich flexibler auf die Pandemie reagieren müssen und andererseits die Sonderbetreuungszeit an der Covid-Gesetzgebung beziehungsweise -Quarantäneregelung quasi dranhängt. Ich glaube, das Wich­tige ist der Rechtsanspruch, dass die drei Wochen erneut in Anspruch genom­men werden können, und wir damit wirklich mit Weitblick für Sicherheit sorgen. (Beifall bei den Grünen.)

Liebe Kollegen und Kolleginnen, ich glaube, das ist genau unser Job: Sorgen zu verringern, wo wir sie verringern können. Apropos Sorgen verringern: Wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, die Zukunftsaussichten sind jetzt nicht gerade rosig (Abg. Belakowitsch: Aha!) – Corona, Klimakrise, Teuerung, Krieg in Europa –, und gerade als Elternteil macht man sich noch einmal mehr Gedanken darüber, in welche Welt man sein Kind entlässt. (Abg. Belakowitsch: Na ja, mit einer gscheiten Regierung geht’s dann wieder!)

Genau das ist der Punkt, liebe Kollegen und Kolleginnen: Wir sollten uns auch immer wieder die Frage stellen, welche Welt wir unseren Kindern übergeben wollen. Wir wissen, die Herausforderungen sind groß. Wir befinden uns schon die ganze Regierungsperiode hindurch quasi im permanenten Krisenmodus, und was leicht passiert, ist, dass dann eine Krise gegen die andere Krise aufgewogen wird, was alles andere als zielführend ist. (Zwischenrufe bei der FPÖ.) – Liebe Kollegen und Kolleginnen von der FPÖ, also wenn Sie jetzt irgendetwas zur Pandemie zu sagen haben, dann will ich es, glaube ich, lieber nicht wissen. (Abg. Belakowitsch: Das glaube ich!) Schade.

Eines möchte ich noch sagen: Ich glaube, wir können die Klimakrise leider nicht aufschieben, und wir sollten niemals vergessen, wer die Konsequenzen für unsere politischen Entscheidungen schlussendlich tragen muss. (Abg. Belakowitsch: Die Kinder!) – Das sind junge Menschen, das sollten wir niemals vergessen, liebe Kollegen und Kolleginnen! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Belakowitsch: Ja, das sollten Sie nie aus den Augen verlieren!)

20.43

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Fiona Fiedler. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.