16.45

Abgeordnete Irene Neumann-Hartberger (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseher hier und zu Hause vor den Fernsehschirmen! Dass ein hoher Bedarf an Pflegepersonal in Österreich herrscht, wissen wir. (Abg. Krisper: Bravo!) Bis zum Jahr 2030 wird von einem zusätzlichen Bedarf von 70 000 Pflegeassistent:innen und Pfle­gefachassistent:innen ausgegangen. Ich denke, dass diese Zahl schon eine große Dimension ausdrückt, vor allem wenn man bedenkt, dass laut Statistik Austria die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungen derzeit nur einen Teil dieses Bedarfs deckt.

Wenn wir die Lücke schließen – die Kolleginnen und Kollegen haben es ange­sprochen, die Ausbildung war bisher grundsätzlich erst ab dem 17. Lebens­jahr möglich – und diese Schulformen künftig die Ausbildung bereits für 14- bis 15-Jährige möglich machen, dann, denke ich, ist das ein großer Schritt, um diese Lücke im Bildungsweg zu schließen. Richtigstellen möchte ich Folgendes: dass die Praxis am Menschen trotzdem erst mit einem Lebensalter von 17 Jahren beginnen wird.

Es freut mich persönlich, dass die schon vorhandenen Schulversuche, die nämlich auch in den landwirtschaftlichen Fachschulen liefen, großteils so gut liefen, dass diese Ausbildungsformen jetzt nahtlos in den Regelschulbe­trieb übergeleitet und ausgebaut werden können. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Ergänzend zum Schulorganisationsgesetz wird auch das Gesundheits- und Krankenpflegegesetz angepasst, um Schülerinnen und Schülern auch Qualifikationsnachweise entsprechend den berufsrechtlichen Anforderungen auszustellen.

Einen großen Vorteil sehe ich in der Nutzung von möglichen Synergien zwischen dieser Ausbildung für Sozialberufe und dem Bereich der Pflegeberufe. Wir schaffen damit eine weitere Möglichkeit zum Einstieg in diesen fordernden, aber durchaus auch erfüllenden Beruf, mit dem Ziel, eine möglichst breite Auswahl an unterschiedlichen Wegen, über die man in diese Berufe gelangen kann, anzubieten.

Das ist ein weiterer Schritt dieser Bundesregierung, einen Teil des großen Pflegepaketes umzusetzen, und noch dazu ein Top-up zur Pflegemil­liarde. – Vielen Dank dafür, Herr Minister. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeord­neten der Grünen.)

16.48

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gelangt Abgeordnete Ribo. – Bitte sehr.