17.37

Abgeordnete Mag. Eva Blimlinger (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren vor den Bildschirmen! Ich fange vielleicht so an: Ich verstehe den föderalistischen Standpunkt des Kollegen Smolle gut, aber die Bundes­länder treten mit einer 15a-Vereinbarung natürlich keineswegs in Vorleistung, denn diese wird immer vom Bund erbracht, sonst würde gar nichts funk­tionieren. Das einmal an erster Stelle. Wir werden die 15a-Vereinbarung aber jetzt ja beschließen.

Zu dem, was Kollegin Holzleitner gesagt hat – zuerst das Konzept, dann das Geld –: Das ist ein bisschen eine Henne-Ei-Geschichte. Man kann sagen: Ja, wir machen zuerst das Konzept und schauen dann, wie viel Geld wir brauchen. Ohne Geld gibt es aber auch kein Konzept, weil ich Menschen brauche, die die­ses Konzept schlüssig, sinnvoll und zukunftsweisend erarbeiten.

Gestern war die Sitzung des Gründungskonvents, und so wie diese ausgegangen ist – mit der designierten Vorsitzenden Claudia von der Linden, die Vizerek­torin für Digitalisierung an der TU Graz ist, und dazu den beiden Stell­vertreter:innen Martin Hitz, Senatsvorsitzender an der Uni Klagenfurt und Vize­vorstand des Instituts für Informatiksysteme, und Christina Rami-Mark von der Mark Metallwarenfabrik GmbH –, ist das, denke ich, auf einem guten Weg.

Sie kennen meine Skepsis, die ist nicht ganz weg, die bleibt immer noch. Deswegen ist ja in den kommenden Budgets auch nur so viel Geld vorgesehen, dass es genau um diese Entwicklung geht und es möglich ist, einen Grün­dungsdirektor, eine Gründungsdirektorin zu suchen und zu schauen, wie man die ersten Curricula entwickeln kann.

Es geht natürlich auch immer um Forschung. Es geht immer darum, gemeinsam zu denken. So sehr wir uns alle über den Nobelpreisträger Zeilinger freuen, so sehr sollten wir uns aber auch immer wieder ins Gedächtnis rufen, was er zur Wissenschaft oder überhaupt zu dem ganzen Bereich sagt, wenn er immer darauf hinweist, dass es notwendig ist, etwas auszuprobieren, und wenn er sagt, dass er und seine beiden Kollegen, die den Nobelpreis bekommen haben, immer als Spinner, die nur ihre Zeit vertun, bezeichnet worden sind.

Genau das ist der Punkt: Wir müssen schauen, Lehre und Forschung anders zu sehen, Lehre und Forschung, die vielleicht so betrachtet wird, als wollte man sagen: Wozu das, eigentlich brauchen wir ja nur Fachkräfte? – Nein. Es geht um das Experiment. Es geht sozusagen darum, zu schauen, was es alles gibt, was in einem Institut dieser Art alles möglich ist.

Angesichts des Gründungskonvents und der dort vertretenen Personen bin ich derzeit eigentlich so halbwegs positiv gestimmt.

Vielleicht noch ein Wort zum Thema Föderalismus, weil Frau Kollegin Holzleitner auch gesagt hat, dass die Stadt Linz nicht eingebunden war (Abg. Holzleitner: Wenig!): Mein Kollege aus Oberösterreich, insbesondere aus Thalheim, sagt immer zu mir: Eva, diese Universität gehört nach Thalheim.

In diesem Sinne verzichte ich heute auf mein Ceterum-censeo, weil ich darauf später noch zu sprechen komme. (Beifall bei Grünen und ÖVP. – Zwischenruf der Abg. Holzleitner.)

17.40

Präsidentin Doris Bures: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Petra Ober­rauner zu Wort. – Bitte.