14.23

Abgeordneter Franz Hörl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Frau Staatssekretär! Herr Staatssekretär! Ich gehe kurz auf Kollegen Matzenetter ein, der mir hier Vorwürfe gemacht hat (Abg. Leichtfried: Matznetter ohne e! Ohne e, Herr Kollege! Matznetter, nicht Matzenetter!), und darf nur fest­halten, ich habe ein Leben für die Politik und nicht von der Politik hinter mir. Ich war Bürgermeister. Ich war in vielen Funktionen in der Kammer tätig und ich habe für die Politik gearbeitet und habe nicht von der Politik gelebt – das zum Ersten.

Und zum Zweiten: Wenn Sie Ihr Onlineschmierenblatt Kontrast wieder vor­schicken, dann bitte ich Sie, dass Sie die komplette Geschichte erzählen. Ich habe im 2020er-Jahr 900 000 Euro, also ein Fünftel, weniger Umsatz gemacht und doch noch einen Gewinn gemacht; da hätte ich auch keine Förderung gebraucht. Was Sie nicht gesagt haben, ist, im Jahr 2021 habe ich nur noch ein Fünftel meines Umsatzes im Unternehmen gemacht und dafür eine Förderung bekommen, die gerade den Verlust abdeckt. Ich habe in den letzten Jahren an die 2 Millionen Euro an Steuern aus meinem Unternehmen bezahlt und ich habe kein schlechtes Gewissen, weil ich mich auch immer dafür eingesetzt habe, dass alle, auch die Kleinen, entsprechend gefördert worden sind.

Zum zweiten Vorwurf, den Sie dem Herrn Minister gemacht haben: Schämen Sie sich, Herr Matzenetter (Abg. Leichtfried: Matznetter, ohne e!), Sie sind Vizeprä­sident der Wirtschaftskammer, für die Art und Weise, wie Sie mit dem Minister umgehen: Ich bin froh, dass wir mit Martin Kocher einen Minister haben, der ein anerkannter Wissenschaftler ist (Beifall bei der ÖVP), der mit hundertprozentiger, mit all seiner Schaffens- und Wissenskraft in diesem Ministerium arbeitet. Wir haben als zweiten Quereinsteiger die Frau Staatssekretärin, die eine anerkannte, international erfolgreiche Hotelunternehmerin ist und die die Branche in- und auswendig kennt. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich glaube, das sind zwei wirklich gelungene Beispiele von Quereinsteigern. Deshalb darf ich ihnen für den Einsatz und natürlich auch für das Budget danken. Die Budgets sind, der Herr Minister hat es schon erklärt, ausreichend für den Plan T, für die Österreich-Werbung, die gewerbliche Tourismusförderung und so weiter. Ich muss meine Redezeit einhalten und möchte nur noch etwas sagen: Im Tourismus reden wir von 240 000 Mitarbeitern, vom Wohlstand dieser Men­schen und von vielen Unternehmungen. Ein Tiroler hat schon einmal gesagt: Tourismus ist die Wirtschaftsform mit der größten Wohlstandsverteilung über Land und Täler.

Die Probleme, die wir haben – der touristische Arbeitsmarkt –, sind beim Herrn Minister und bei der Staatssekretärin in besten Händen, und diejenigen, die den Arbeitsmarkt im Tourismus immer kleinreden, gefährden genau den Tourismus.

Wir haben auch ein Inflationsproblem bei den Preisen. Ich weiß, meine Kollegen sind sehr vorsichtig, was die Preiserhöhungen betrifft.

Das allergrößte Problem ist aber, dass besonders die den Tourismus gefährden, die die Beschneiung in Diskussion stellen. Ich sage Ihnen etwas: Beschneite Pisten sind die Produktionsfläche des Wintertourismus. (Zwischenruf des Abg. Loacker.) Wenn man keine beschneiten Pisten hat, hat man auch keine Produktion. (Abg. Tomaselli: Fragen Sie halt einmal die eigenen Leut’!) Es ist im Vergleich so, wie wenn Sie in der Industrie kein Montageband haben oder wenn der Herr Professor kein Board oder der Lehrer keine Tafel hat. (Abg. Kassegger: Das geht sich mit den Klimazielen nicht aus! – Abg. Rössler: Da müsst ihr ein paar Windräder aufstellen!) Deshalb hören Sie auf, über Beschneiung zu reden!

Ich sage Ihnen etwas: Vom Gesamtenergiebedarf entfallen auf den Tourismus gerade 1,55 Prozent, in der Wintersaison 0,9 Prozent (neuerlicher Zwischenruf der Abg. Tomaselli – Abg. Kassegger: Klimaneutral ist das nicht!), und die Piste mit Präparierung, Beschneiung und Seilbahn 0,3 Prozent. Wenn Sie dann noch einmal darüber nachdenken, ob man vielleicht die Beschneiung verantworten kann oder nicht: Ich sage Ihnen, daran hängt der Wohlstand von 240 000 Men­schen, und dafür werde ich kämpfen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

14.26

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Dr. Christoph Matznetter – ohne e – zu Wort gemeldet. – Bitte, Herr Abgeord­neter. (Rufe bei der ÖVP: Es wird nicht besser!)