20.55

Abgeordnete Irene Neumann-Hartberger (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseher! Durch die Novelle zum AMA-Gesetz wird die zentrale Marke der Landwirtschaft, das AMA-Gütesiegel, gestärkt – im Übrigen das erste Mal seit der Einfüh­rung 1995. Das ist auch nennenswert.

Das AMA-Gütesiegel ist für uns das wichtigste Marketinginstrument in bäuerlicher Hand. Agrarmarketing benötigt eine breite Basis und sollte alle Sektoren der Landwirtschaft abdecken.

Es ist enorm wichtig, dass unsere Werbung, nämlich die der AMA-Marketing, ein realistisches Bild der landwirtschaftlichen Produktion vermittelt – als Gegenpol zum idealisierenden und weltfremden Bild, wie es oft der Handel vermittelt, beispielsweise mit dem sprechenden Schweinderl.

Man muss sich allerdings auch der Dimensionen bewusst sein, von denen wir hier sprechen. Vergleicht man nämlich das Werbebudget der drei größ­ten Lebensmitteleinzelhändler mit ihren jährlichen Ausgaben von rund 480 Mil­lionen Euro mit dem Marketingbudget der AMA von bisher rund 19 Mil­lionen Euro, dann kann man sehr klar erkennen, wer da eine Übermacht hat, welche Möglichkeiten der Handel hat und welche die AMA-Marketing bisher hatte.

Die Ziele des breiten und zukunftsfitten neuen Beitragssystems liegen auf der Hand: Zum einen wird die Abwicklung der Beitragseinhebung vereinfacht, was natürlich Verwaltungsaufwand spart, zum anderen wird mit dem Ansinnen einer flächendeckenden Ausweitung des AMA-Gütesiegels auf weitere Produktgruppen – wie zum Beispiel Brot- und Backwaren – der gesamte Getrei­debereich eingebunden, was bisher nicht der Fall war. Damit werden all jene entlang der Wertschöpfungskette unterstützt, denen Transparenz bei der Herkunft des verarbeiteten Getreides wichtig ist.

Die hohe Qualität der AMA-Gütesiegel-Produkte lässt sich auf ein strenges Kon­trollsystem zurückführen und gibt sowohl den Landwirtinnen als auch den Konsumentinnen die Sicherheit einer Partnerschaft mit einer starken Marke.

Bei rund 50 Kontrollen am Tag gibt es bei 80 Prozent der Betriebe keine Bean­standungen und bei den restlichen meistens nur kleinere, die natürlich unverzüglich zu beheben sind und auch nachkontrolliert werden. Mit der Qua­litätssicherung und der Einhaltung der hohen Standards unserer heimi­schen Produkte ist nicht zu spaßen. Die AMA hält ihre Standards hoch und sanktioniert in Einzelfällen auch drastisch.

Die österreichische Landwirtschaft versorgt Land und Leute mit hochqualita­tiven Lebensmitteln und Erzeugnissen. Durch diese Novelle werden Werbung und Produktinformationen nun breiter erfolgen. Dadurch werden die regionalen österreichischen Lebensmittel für die Konsument:innen im Regal einfacher erkennbar und es wird auch die Wertschöpfung gestärkt.

Wir sind stolz auf unsere Landwirtinnen und Landwirte, wissen um ihr Bemühen für ihre Produktion und möchten das in Österreich und auch darüber hinaus mit einem starken AMA-Gütesiegel auch zeigen. – Vielen Dank. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

20.58

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Elisabeth Feichtinger. – Bitte.