21.18

Abgeordnete Martina Diesner-Wais (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren im Nationalrat! Liebe Zuseher auf der Galerie und zu Hause! Kollege Shetty, du sprichst von Ablenkung: Nein, der Grund für diesen Antrag ist nicht Ablenkung, sondern persönliche Betrof­fenheit.

Ich als Waldviertler Abgeordnete trete für die Zurückdrängung der Atomenergie in Europa ein. Stattdessen sollten wir, der Zeit angepasst, die erneuerbare Energie fördern.

Was auf keinen Fall geht, ist, dass Nachbarländer ihre Atommülllager in Grenz­nähe errichten.

Auch die kleinen modularen Reaktoren, die Mini-AKWs, machen die Atom­ener­gie nicht salonfähig, und diese gilt es einfach zu verhindern, denn unsere Bevölkerung im Waldviertel hat Sorge und natürlich auch Angst betreffend gesundheitlicher Gefährdungen. Daher ist es besonders wichtig, dass die Bevölkerung bei den Verhandlungen miteingebunden ist, dass es Schutzkorri­dore gibt und dass keiner der kleinen Reaktoren und auch kein Endlager in Grenznähe sein darf.

Unfälle wie in Fukushima oder in Tschernobyl haben uns eine Warnung gegeben, mit Atomkraft ist nicht zu spaßen und Atomenergie darf nicht Teil der euro­päischen Energieversorgung sein. (Abg. Kassegger: ... die Franzosen aber nicht so! Sagen Sie das einmal den Franzosen!) Ich bedanke mich bei allen Fraktionen, dass wir gemeinsam gegen die atomare Bedrohung vorgehen. Wir haben es auch schon gehört: Die Gefahr ist nicht geringer, weil es kleinere AKWs sind, und es entsteht auch noch mehr Atommüll.

Gerade in einer Zeit der Energiekrise ist erneuerbare Energie zu stärken, und damit wird auch die Abhängigkeit reduziert. Es ist auch ganz besonders wichtig, dass wir bei den erneuerbaren Energien die Biomasse dabei haben. Die immer wiederkehrenden Versuche von Brüssel, dass Atomstrom ein grünes Mascherl bekommt, sind nicht optimal, und die Nutzung von Holz in Österreich darf nicht als Klimasünde hingestellt werden, denn das ist wirklich absurd.

Daher gilt es, den Antiatomkurs in der Politik weiterzuführen und auch dafür Sorge zu tragen, dass Österreichs Forstwirtschaft nicht belastet wird, weil in anderen Ländern aufgrund von Holzschlägerungen Raubbau am Wald stattfindet. In Österreich ist das Holz eine natürlich nachwachsende, erneuer­bare Energie, die es auch zu fördern und zu stärken gilt. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

21.21

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht der Berichterstatter ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.