11.51

Abgeordnete Eva Maria Holzleitner, BSc (SPÖ): Diese Menstruationsstudie ist ja ein gutes Ansinnen, das wir an sich unterstützen; für uns ist es aber schon wesentlich, dass auch sofort konkrete Taten gesetzt werden, weil wir über man­che Problemlagen schon Bescheid wissen.

Wir wissen, dass es in Österreich ein Problem mit Periodenarmut gibt, weshalb Projekte wie die Rote Box in Wien oder kostenlose Periodenartikel auf Toi­letten von Schulen oder Gemeinden wirklich gute Projekte sind. Das sind Produkte, die jede Frau im Alltag benötigt – und wenn man auf eine Toilette geht, nimmt man sich auch das Klopapier nicht selbst mit, sondern geht davon aus, dass welches vorhanden ist. Ähnliches sollte auch für Periodenartikel gelten – weil es, wenn man unter Periodenarmut leidet, im schlimmsten Fall gesundheitliche Folgen wie toxische Schocks haben kann, wenn man einen Tam­pon zu lange drinnen haben muss, weil man sich keinen anderen leisten kann. Das sind wirklich schwerwiegende gesundheitliche Gefährdungen, mit denen Frauen konfrontiert sein können.

Ich möchte allerdings auch noch auf das Thema Endometriose eingehen, weil diesbezüglich andere Länder wirklich große Schritte nach vorne machen, und das Erstellen einer Studie zu lange dauert, um den Betroffenen von Endome­triose endlich unter die Arme zu greifen. (Beifall bei der SPÖ.)

Eine von zehn Frauen ist betroffen. Eine von zehn Frauen muss bis zu neun Jahre leiden, bis Endometriose diagnostiziert wird – neun Jahre! Eine von zehn Frauen wird mit den Behandlungskosten komplett im Stich gelassen. Eine von zehn Frauen kann nur die Symptome behandeln, weil die Krankheit noch immer nicht heilbar ist. Eine von zehn Frauen leidet unter unregelmäßigen, extrem starken Blutungen und kann unfruchtbar werden. Endometriose ist teilweise unfassbar schmerzhaft. Da müssen wir als Österreich auch endlich nachziehen.

Emmanuel Macron hat sich hingestellt und hat gesagt, Endometriose ist nicht nur ein Problem von betroffenen Frauen, Endometriose ist ein Problem der Ge­sellschaft. Diesen Mut würden wir uns auch in Österreich wünschen! (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.) Australien hat einen konkreten Endometrioseplan beschlossen. Die Ampelkoalition in Deutschland hat letztens Commitment für mehr Forschungsgelder für Endometriose gezeigt. All das wollen wir auch in Österreich: mehr Forschungsgelder und einen Aktionsplan für Endometriose, damit die betroffenen Frauen nicht mehr alleine gelassen werden. (Beifall bei der SPÖ.)

11.54

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Rosa Ecker. – Bitte.