14.08
Abgeordneter Hans Stefan Hintner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Hohes Haus! Kollegin Blimlinger hat ja diesen wahren und wirklichen Meilenstein, was die Filmförderung in Österreich anlangt, in den Eckpunkten skizziert und hat noch einen Wunsch geäußert. Sie weiß aber, dass die Frage nach der Förderung des Verleihs europäischer Filme in Österreich, die nicht in Österreich gedreht worden sind, noch so eine budgetäre Frage ist. Man wird ja in Zukunft weitersehen, wie man sie behandelt.
Gabi Heinisch-Hosek hat auch darauf hingewiesen, dass sich in Simmering etwas tut, dass wir hier wieder ein sehr, sehr großes Filmstudio internationalen Ranges bekommen. Das ist gut so. Es wird heute auch im betreffenden „Kurier“-Artikel darauf hingewiesen, was wir heute verabschieden, und ich glaube, so einen großen Konsens in der Kultur haben wir hier selten gehabt.
Wir wissen, dass mit der Filmindustrie, mit dem Filmgeschäft natürlich auch Wertschöpfungssynergien und vor allem Effekte für den Fremdenverkehr verbunden sind. Ich wäre nicht der Mödlinger Bürgermeister, würde ich Ihnen nicht einiges von diesem Filmgeschehen, vielleicht auch von seinerzeit, erzählen. Wir haben es 1986 natürlich gemerkt, als „Echo Park“ zum Teil in Mödling gedreht worden ist, oder „Mayerling (1968)“ – Ava Gardner, Catherine Deneuve, Omar Sharif, alle bei uns in der Region Mödling, liebe Gabi.
Selbst die „Sackbauer-Saga“ wurde zum Teil bei uns gedreht, rund um Mödling „Die drei Musketiere“ 1993 mit Kiefer Sutherland, viele „Tatort“-Serien et cetera. Ein Film, der 2022 zu 90 Prozent in der Stadt Mödling selbst abgedreht worden ist, war „Jeanny – Das 5. Mädchen“.
Auf einen zumindest zeitweiligen Mödlinger, der in Mödling seine Jugend verbracht und die Matura gemacht hat, sind wir sehr, sehr stolz, denn er hat auch internationale Filmgeschichte geschrieben: Peter Lorre. „M – Eine Stadt such einen Mörder“ vom legendärem Fritz Lang und seine Rolle in „Casablanca“ werden uns ja ewig in Erinnerung bleiben.
Ich darf auch darauf hinweisen, dass Gebhardt Productions, mehrfacher Staatspreisträger, mehrfach ausgezeichnet in Cannes, ebenfalls den Sitz in Mödling hat. Für die, die vielleicht nicht wissen, was sie machen: „Wir sind Kaiser“, „Echt fett“, „SOKO Kitzbühel“, „Tatort“, „Science Busters“, „Pratersterne“, „CopStories“, der letzte Kinofilm war „Die letzte Party deines Lebens“. Auch Gebhardt Productions wird sich über die neue Filmförderung sehr, sehr freuen.
Zu einem darf ich allerdings noch Bürgermeister oder diejenigen, die in Gemeinden Verantwortung haben, aufrufen: Mödling ist deshalb so beliebt, weil wir es auch zulassen, dass Filmproduktionen im öffentlichen Raum stattfinden können. Wir hören von vielen anderen Kommunen über die Filmschaffenden, dass es schwierig geworden ist, eine Straße abzusperren, am Abend zu filmen, Anrainerprobleme et cetera, et cetera. Wenn man in der Kommune oder im öffentlichen Bereich Verantwortung trägt, kann man durchaus auch etwas zum Gelingen der österreichischen Filmwirtschaft beitragen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
Österreich, das Land großer Schauspieler, Oscar-Preisträger und hervorragender Filmkunst, hat nun auch eine zukunftsfitte Filmförderung erhalten. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
14.12
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Mag.a Julia Seidl. – Bitte, Frau Abgeordnete.