17.45

Abgeordnete Dr. Astrid Rössler (Grüne): Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Bundesminister! Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zu­seher!  Den gegenständlichen Antrag zum Anlass des 200-jährigen Jubiläums von Brasilien sehe ich als ideale Gelegenheit, um die Zusammenarbeit zu stärken, aber auch weiterzuentwickeln, nicht nur auf wirtschaftlicher, wissen­schaftlicher und politischer Basis, sondern natürlich auch um die wichtigs­ten Themen der aktuellen Zeit, das heißt die Menschenrechte, die Grundreche, den Umwelt- und Klimaschutz, als starke zweite Säule mit in diese Verein­barung aufzunehmen. Umso wichtiger ist es, dass es auch in dieser Weise formu­liert wurde. (Beifall bei den Grünen.)

Warum ist das so wichtig? – Gerade mit dem neuen Präsidenten von Brasilien ergibt sich Gott sei Dank die Chance, das wichtigste Erbe für den Klima­schutz, nämlich den großen Amazonasregenwald, dauerhaft vor einer weiteren Zerstörung zu sichern. Es ist die einmalige Chance, die gigantische Zerstö­rung, die gerade in den letzten Jahren unter dem bisherigen Präsidenten Bolso­naro unvorstellbare Ausmaße angenommen hat, zu beenden. Die Flächen, die jährlich zerstört wurden, unwiederbringlich zerstört wurden, haben ein Aus­maß von 13 000 Quadratkilometer – eine Zahl, die man sich flächenmäßig kaum vorstellen kann. Das entspricht der doppelten Fläche des gesamten Bun­deslandes Salzburg oder 30-mal der gesamten Stadt Wien – jährlich abge­holzte, unwiederbringlich verlorene Flächen, die weltweit unsere wichtigsten Lungen, die wichtigste Reserve und die wichtigsten Partner für den Klimaschutz sind!

Umso wichtiger ist, dass es jetzt gelingt, dass diese Zusammenarbeit ganz stark auch an Nachhaltigkeitskriterien, verbunden mit sozialen Kriterien, mit Men­schenrechtskriterien, geknüpft wird. Das Weltklima ist die wichtigste Basis über­haupt für die weitere Entwicklung und vor allem auch für die Chancen der nächsten Generationen. (Beifall bei den Grünen.)

Da sehe ich die Chance – diese Zusammenarbeit ist die Stunde der Wahrheit für die Nachhaltigkeitsziele, für die globalen Nachhaltigkeitsziele, für die SDGs –, diese Zusammenarbeit als Richtschnur an den SDGs auszurichten, nicht nur an Umweltzielen, sondern natürlich auch an der wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit, wie es da formuliert ist. Es betrifft in Wahr­heit auch die Themen Armutsbekämpfung, Ernährungssicherheit, intakte Natur und eine an der Nachhaltigkeit ausgerichtete Energieversorgung. Das alles sind Faktoren, die für den Wohlstand, letztlich aber auch für das Überleben und für die Klimaresistenz der nächsten Generationen die Grundlage sein werden.

Es ist eine Chance, es ist eine Aufgabe, es ist aber auch eine große Verantwor­tung von Ländern wie Österreich, da eine tragende Rolle zu übernehmen. (Beifall bei den Grünen.)

17.48

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Martin Graf. – Bitte.