19.14
Abgeordnete Mag. Elisabeth Scheucher-Pichler (ÖVP): Herr Präsident! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich finde es schade – auch an meine Vorrednerin aus Kärnten gerichtet –, dass dieser Antrag eigentlich nur abwertend und negativ gesehen wird. Gerade wenn es um Frauenthemen geht, vermisse ich wieder einmal den Zusammenhalt und die Seilschaft der Frauen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
In dem Antrag geht es gerade um das Bewusstmachen dieses Themas, es wurde ja sogar erwähnt. Viele konkrete Maßnahmen – die Frau Bundesministerin ist ja darauf eingegangen, ich brauche das jetzt nicht alles im Detail zu wiederholen – sind von dieser Regierung gesetzt worden, zum Beispiel auch die Verdoppelung des Frauenbudgets.
Auch die Opposition hat in diesen letzten Jahrzehnten viele Frauenminister:innen gestellt. Sie hätten all das umsetzen können. Wir haben ein Regierungsprogramm mit vielen Maßnahmen für Frauen, die wir jetzt Stück für Stück umsetzen, und darüber freue ich mich. Gott sei Dank ist das so, und wir machen das auch weiter. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen.)
Frau Bundesministerin, danke für diesen Förderaufruf für Projekte zur Stärkung älterer Frauen! Die Diskussion im Ausschuss war ja auch der Frau Bundesministerin schon bekannt. Ich glaube, das ist genau das richtige Signal für diesen Antrag. – Danke. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen.)
Ich sehe meinen Redebeitrag jetzt vor allem auch als Hommage an die tragende Rolle älterer Frauen in der Gesellschaft, die immer noch nicht – das stimmt, da teile ich die Einschätzung – die entsprechende Anerkennung und Wertschätzung finden, und zwar im Denken der Menschen, in der Gesellschaft insgesamt.
Die ältere Generation hat dieses Land groß gemacht, und daran haben gerade Frauen einen sehr, sehr großen Anteil. Sie haben oft lebenslange Mehrbelastungen, vergessen dabei sehr oft, auch an sich zu denken. Dafür gilt es, ein Bewusstsein zu schaffen. Sehen wir, was Frauen im Alter noch leisten! Das wollen wir mit diesem Antrag unterstreichen, auch Danke sagen, wie es die Frau Bundesministerin auch getan hat, und eben auch Bewusstsein für dieses Thema schaffen. Ich glaube, das alleine verleiht diesem Antrag Wert. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen.)
Meine Damen und Herren, es wurde schon gesagt: Frauen leisten natürlich in der Pflege, in der Kinderbetreuung sehr viel. Da hat aber gerade diese Regierung jetzt ganz konkrete Verbesserungen und ganz konkrete Maßnahmen gesetzt.
Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich eine Kämpferin für Kinderbetreuung bin, aber trotzdem: Es lässt sich eine Großmutter, es lassen sich die Arbeit und die Leistung einer Großmutter, der Wissensschatz der Großmutter, nicht ersetzen, auch nicht durch Kinderbetreuung – das ist etwas, was man zusätzlich braucht. Gerade Großeltern, im Speziellen Großmütter, sind ganz wichtig im Ehrenamt, in der Kultur, im Brauchtum und in der Weitergabe ihres Erfahrungsschatzes, auch an die Enkelkinder. Ich glaube, das ist etwas, was unbezahlbar ist, und darum geht es auch in diesem Antrag.
Sehr oft bleiben Frauen – das wurde ja auch schon erwähnt – alleine zurück, weil eben ihre Ehepartner früher sterben, und sind dann auf sich allein gestellt. Auch da gilt es anzusetzen, dass man darauf achtet.
Es ist aber ganz einfach auch wichtig, zu schauen, dass sich die Einstellung der Jüngeren gegenüber der älteren Generation und speziell gegenüber älteren Frauen noch verbessert und ändert. Wenn man weiß, dass das Frauenwahlrecht erst 1918 eingeführt wurde und wir erst seit 1975 ohne Zustimmung des Ehemannes arbeiten gehen dürfen und dass die partnerschaftliche Teilung der Versorgungsarbeit erst 1999 gesetzlich festgelegt wurde, dann ist da noch viel zu tun – nämlich im Denken, in den Köpfen der Menschen, aber auch in den Herzen, in der empathischen Einstellung der Menschen gegenüber den Frauen und gegenüber einem partnerschaftlichen Miteinander. Genau darum geht es auch ganz, ganz stark in diesem Antrag.
Ja, wir brauchen zusätzliche niederschwellige Beratungsmöglichkeiten – das wurde ja schon erwähnt, das kann ich nur bestätigen. Es handelt sich aber vor allem um eine Querschnittsmaterie, wie die Frau Bundesministerin ja auch gesagt hat. Da müssen alle mithelfen: alle Ministerien und die gesamte Gesellschaft. Das ist ein Thema, das alle gemeinsam betrifft.
Frau Bundesministerin, daher noch einmal: Danke für diesen Förderaufruf, 1 Million Euro für Projekte zur Stärkung von älteren Frauen! Ich appelliere an die Frauen, auch an Fraueninitiativen und Frauengruppen, da auch mitzumachen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Stärkung der Frauen ist nicht nur wichtig für die Frauen selbst, sondern sie ist vor allem auch wichtig für die Gesellschaft insgesamt! – Vielen Dank. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
19.19
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Sabine Schatz. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.