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Abgeordnete Dr. Astrid Rössler (Grüne) (eine Tafel auf das Redner:innenpult stellend, auf der unter der Überschrift „Ziele“ die Logos der 17 SDGs abgebildet sind): Zu fortgeschrittener Stunde auch noch einmal ein Bezug zwischen den Sustainable Development Goals und der heute schon besprochenen Novelle zum Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz: Wenn wir den Begriff der Nach­haltigkeit verwenden, dann bewegen wir uns in Wahrheit in zunehmend komple­xen Strukturen und leider auch in komplexen Krisenlagen, die wir auch nur mit einer gesamtheitlichen Sicht lösen – beziehungsweise uns ihnen annähern – können.

Schon an diesen beiden Redebeiträgen von Kollegin Carmen und von dir, Penny, sieht man, wie unterschiedlich auch der persönliche Zugang jeweils ist. Mei­ner ist natürlich ganz stark umwelt- und nachhaltigkeitsgetrieben, und für mich zeigt sich genau anhand dieser 17 Ziele – (auf die vor ihr stehende Tafel wei­send) darum habe ich sie auch aufgestellt –, wie komplex, aber auch wie wider­sprüchlich sie sind. Es gibt einfach viele Zielkonflikte, die uns bewusst sein müssen und die da sichtbar werden. Darin sehe ich auch die Chance bei diesem Instrument: dass wir, wenn wir uns der Budgetierung von dieser Seite nä­hern, auch einen anderen Zugang bekommen, betreffend die Frage, was wir da­mit bewirken.

Dieser Beschluss, der mich wirklich sehr freut – und danke, Penny, auch für dei­ne Ausdauer, immer wieder mit solchen Ideen in die Debatte zu gehen –, bringt uns wieder ein Stück näher dazu, zu fragen: Was bewirken wir mit den Mitteln, die wir einsetzen, und wie können wir uns diesen Fragen, wo wir Prio­ritäten setzen und wie wir Zielkonflikte entscheiden, auch schon im Vor­hinein widmen?

Wir werden uns in Richtung Priorisierungen entwickeln müssen. Wir werden entscheiden müssen: Welchen Stellenwert bekommen Hochwasservor­sorge, Dürrevorsorge als Zeichen des Klimawandels und der Klimawandelanpas­sung, mit denen wir viel stärker konfrontiert sein werden? Wie gehen wir mit den Grundbedürfnissen, die hier abgebildet sind, um? Es geht aber auch um Fragen wie: Wie definieren wir Wohlstand? Wie definieren wir Wirtschaft, nachhaltige Wirtschaft und was müssen wir dem gegenüberstellen – die Sozial­verträglichkeit, die Umweltverträglichkeit? Wie schaut Wirtschaft vor dem Hintergrund dieser 17 Ziele aus? Und was heißt das in Zeiten eines Ukrainekriegs, was bedeuten Frieden und Zusammenarbeit und Zusammenleben für uns?

Daher: Es ist sehr schön, dass wir da einen Schritt weiter gekommen sind. Morgen trifft sich die Imag, wir haben morgen den nächsten Folgetermin, um auch schon ein bisschen zu brainstormen, wie dieser nächste Schritt der Umsetzung aussehen kann. Auch da gibt es schon Ideen, und ich freue mich über alle, die sich in diesen Prozess einklinken. Die Einladung an die Kollegen von der Freiheitlichen Partei steht natürlich nach wie vor, sich mit diesen 17 Zielen auseinanderzusetzen. – Danke für die Zustimmung heute zu diesem sehr, sehr schönen Antrag. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)

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Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Henrike Brand­stötter. – Bitte.