19.44

Abgeordnete Eva-Maria Himmelbauer, BSc (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Am Anfang meines Redebeitrags darf ich auf die Plattform www.erwachsenenbildung.at aufmerk­sam machen, eine Informationsseite für alle Bildungsinteressierten und ein Dach für die Bildungsangebote, die Sie in den einzelnen Bundesländern finden.

Zu lernen, sich weiterzubilden ist heute so einfach wie noch nie, und das nicht nur, weil wir online Zugriff auf ein weltweites Bildungsangebot haben, son­dern auch, weil durch die Online- und teilweise hybride Abhaltung auch mehr Teilhabechancen vorhanden sind. So wurde auch in den vergangenen Jah­ren das Angebot an Aus- und Weiterbildung über verschiedenste Ebenen unterstützt und ausgebaut, und so spielt auch die Europäische Union über die Leaderregionen eine wichtige Rolle und hat auch da einen Einfluss.

In meiner Leaderregion Weinviertel-Manhartsberg ist so die wissbegierige Bildungsregion entstanden. In unseren Gemeinden veranstalten sehr viele Vereine, Stakeholder, Privatpersonen, Organisationen ein vielfältiges Programm, das von A bis Z reicht, das aber oft nur bei der eigenen Ortsbevölkerung beworben wird. Ziel unseres Leaderprojekts war es, die örtlichen Bildungsprogramme über die Gemeindegrenzen hinweg sichtbar zu machen und somit das Angebot insgesamt zu heben und für die Bevölke­rung zu erhöhen.

Auch in unseren Unternehmen hat sich Aus- und Weiterbildung als wichtige Managementaufgabe etabliert, und zwar nicht nur weil es wirtschaftlich geboten ist – Stichwort Fachkräftemangel, Digitalisierung et cetera –, sondern weil Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer den Anspruch stellen, sich weiterentwi­ckeln zu können. Jeder, der junge Menschen werben möchte, weiß, wie wichtig ihnen dieses Angebot ist: Es ist essenziell für die Mitarbeiterbindung und essenziell für die Mitarbeiterzufriedenheit geworden. Aus diesem Grund kann ich mich nur meinem Vorredner anschließen: Als Vertreter der Politik da tätig zu werden sehe ich daher nicht als notwendig – vor allem, da das auf Kosten der Unternehmerinnen und Unternehmer geht.

Natürlich gibt es erwachsene Menschen in Österreich, bei denen wir erst einmal gewährleisten müssen, dass Basiswissen beziehungsweise der Schulab­schluss sichergestellt wird. Das hat nicht nur eine Relevanz für weitere Bildungs­angebote, sondern ist auch bedeutend für das Selbstwertgefühl dieser Men­schen. Aus diesem Grund ist es in Österreich auch möglich, den Pflichtschulab­schluss jederzeit kostenfrei erwachsenengerecht nachzuholen – ein wich­tiges Angebot.

Mit dem Antrag der Abgeordneten Taschner und Hamann stellen wir dieses Angebot ins Zentrum und fordern auch dessen Absicherung über 2024 hinaus. Bei all den Angeboten, die es gibt, ist vor allem am wich­tigsten, die Grundlage sicherzustellen: die Wissbegierde, die Neugierde, die jedes Kind von Haus aus mitbringt, auch während des Älterwerdens zu erhalten. Wenn wir verinnerlichen, dass der Schulabschluss nicht automatisch das Ende des Lernens bedeutet, sind wir schon auf einem ganz guten Weg. (Beifall bei der ÖVP.)

19.47

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun MMag.a Dr.in Agnes Totter. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.