22.52
Abgeordneter Dipl.-Ing. Georg Strasser (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Meine Damen und Herren! Ich darf mich für die engagierte Diskussion bedanken. Wir hatten vor dem Ausschuss ein paar Treffen, eines auch gemeinsam mit der Opposition. Der Ausschuss war sehr engagiert und auch die Debatte heute – an dieser Stelle ein großes Dankeschön.
Nicht nur die Pandemie hat in den letzten Jahren bei der Gesundheit und speziell bei der mentalen Gesundheit in der Bevölkerung ihre Spuren hinterlassen, sondern viele andere Themen haben das auch: familiäre Belastungen und berufliche Belastungen, Zukunftsängste. Die Bundesregierung sieht diese Notwendigkeiten, diese Bedürfnisse der Menschen, und hat aus diesem Grund schon einige sehr engagierte Maßnahmen auf den Weg gebracht.
Zum einen darf ich das Projekt Gesund aus der Krise erwähnen, 2022 mit 18 Millionen Euro, 2023, heuer, mit 20 Millionen Euro ausgestattet. Es geht dabei um die Förderung der mentalen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. – Das ist der erste Teil.
Der zweite Teil ist 2023 der Ausbau der Primärversorgung. Da darf ich erwähnen: Heuer noch sollen 100 zusätzliche Kassenärzte in Österreich installiert werden: Allgemeinmediziner, Kinderärzte und auch Gynäkologen. In diesem Projekt sind auch der Ausbau und die Verbesserung der psychosozialen Versorgung ganz allgemein für die Bevölkerung vorgesehen.
Ich darf mich beim Koalitionspartner bedanken, ich darf mich bei Gaby Schwarz, die jetzt Volksanwältin ist, bedanken, und ich darf mich besonders bei Seppi Smolle, unserem Gesundheitssprecher, bedanken – dafür, dass diese Projekte in den letzten zwei Jahren, würde ich sagen, auf den Weg gebracht wurden. Ein herzliches Dankeschön dafür! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
Clemens Stammler und ich haben uns dann um einen Antrag bemüht, der Projekte betrifft, die sozusagen in unserem Wirkungsbereich liegen – im Wirkungsbereich des Ministeriums, im Wirkungsbereich der Landwirtschaftskammern, im Wirkungsbereich der Bäuerinnen und Bauern, die österreichweit im Sinne der Ehrenamtlichkeit engagiert sind. Wir sehen da seit über zehn Jahren ein großes Know-how, was Angebote speziell für Bäuerinnen und Bauern im Bereich der psychischen Gesundheit betrifft. Diese Angebote wollen wir ausbauen und verstärken. Das ist zum einen das Projekt Lebensqualität Bauernhof, in dem es wie gesagt seit gut zehn Jahren Bildungs- und Beratungsangebote gibt, die wir stärken und ausbauen wollen.
Auch ich darf ein wenig einen Einblick in die Situation der bäuerlichen Familien geben. Peter Schmiedlechner hat das schon angesprochen, Clemens Stammler, gleichfalls praktizierender Landwirt, hat das ebenfalls angesprochen: Die Hauptthemen in der Beratung – ich sage dann später auch noch etwas zum bäuerlichen Sorgentelefon – sind der Generationenkonflikt und die Situation der Hofübergabe. Das sind in einer bäuerlichen Familie, aber auch in einem bäuerlichen Betrieb sehr entscheidende Situationen.
Dann gibt es das bäuerliche Sorgentelefon. Das ist eine Anlaufstelle, bei der man anonym größere und kleinere Probleme eingeben darf. Wenn man jetzt zehn Jahre zurückschaut: Es sind dort in Summe über 10 000 Anrufe eingegangen. Das ist eine sehr hohe Zahl, und das ist auch ein Zeugnis dafür, dass dort ausgebaut und gestärkt werden muss.
Ich möchte mich auch dafür bedanken, dass du, Herr Bundesminister, diese Studie in Auftrag geben wirst – wissenschaftlich unterstützt –, wie es denn wirklich mit der psychosozialen Gesundheit der Bäuerinnen und Bauern aussieht, damit genau diese Angebote, die es schon gibt, punktgenau weiterentwickelt werden können und damit auch die Angebote der SVS, der Sozialversicherungsanstalt der Selbstständigen, was die Prävention betrifft, treffsicher entwickelt werden können. Auch da gute Nachrichten: Es hat vor Kurzem in diesem Sozialversicherungsträger den Beschluss gegeben, dass im Bereich der Prävention die Angebote ausgebaut werden. Das ist ein wichtiges Zeichen und in Wahrheit ein Gebot der Stunde.
Abschließend darf ich mich bei einer Dame und einem Herren bedanken, die in diesen vorbereitenden Sitzungen bei uns im Parlament zu Gast waren, Birgit Bratengeyer und Josef Stangl, die uns zur Seite gestanden sind und uns informiert haben, was denn beim Sorgentelefon wirklich so abgeht, und uns auf der anderen Seite gezeigt haben, welche Angebote es im Sinne des Projektes Lebensqualität Bauernhof für Bäuerinnen und Bauern im Bereich Prävention, Bildung und Beratung gibt.
Abschließend zu Kollegen Keck: Wir beschließen heute Dinge und Projekte, die im Wirkungsbereich der Landwirtschaft im klassischen Sinne sind. Soweit ich den Antrag abgrenzen, verstehen kann und ein Gespräch mit Seppi Smolle hier zusammenfassen darf: Viele Projekte, die in eurem Antrag enthalten sind, sind in Arbeit und entsprechen absolut auch unserer Zielvorstellung. Unser Zugang ist aber heute, Dinge zu beschließen, die wir sehr kurzfristig in Umsetzung bringen, weil sie in unseren Wirkungsbereich fallen. (Abg. Einwallner: Alles ... in unseren Wirkungsbereich!)
Aus diesem Grund ersuche ich Sie um Zustimmung. Es geht uns nicht nur um das Schicksal der Bäuerinnen und Bauern, sondern es geht uns um das Schicksal der gesamten Bevölkerung. Ich hoffe, ich habe das mit meinen Ausführungen dokumentiert. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
22.58
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Feichtinger. – Bitte.