22.23

Abgeordnete Rosa Ecker, MBA (FPÖ): Sehr geehrter Präsident! Geschätzte Damen und Herren – und nicht: geschätzte zuhörende Personen, nicht: liebe Menschen und Menschinnen! (Abg. Voglauer: Na bitte! – Zwischenrufe bei SPÖ und Grünen.)

Gendern regt die Menschen auf, und dafür haben wir Freiheitlichen vollstes Verständnis. Ich selbst habe eine Petition gegen dieses unsägliche Gendern eingereicht, die kann jederzeit unter www.gender-wahnsinn.at unterstützt werden. (Beifall bei der FPÖ.)

Wenn ich Kollegin Pfurtscheller zugehört habe, dann wird man sich vermutlich bei den Forderungen im vorliegenden Volksbegehren wiederfinden:

„Gendern darf nicht verpflichtend sein. Natürliche oder juristische Personen, die nicht gendern dürfen keine Nachteile erfahren. Nicht zu gendern muss in unterschiedlichsten Bereichen, Hochschulen, Ämtern, Firmen frei von Zwang sein und darf nicht verpflichtend vorgeschrieben werden.“ (Abg. Keck: Die Rede hat ein Mann geschrieben, oder? – Ruf: Aber sie fühlt sich eh mitgemeint!) – Das sind die Forderungen, die im Volksbegehren stehen, Sie können es nachlesen: „Das Recht, nicht zu gendern, muss der Einstellung des Einzelnen überlassen bleiben und soll eingefordert werden dürfen.“

Dieses Volksbegehren ist zu Recht von über 154 000 Menschen unter­schrieben worden, denn es ist wirklich eine Woke-Bewegung entstanden. (Abg. Voglauer: Was? – Abg. Lukas Hammer: Wok?) Eine Wokeness-Aufgeregtheit, die in einer selbsternannten Elite gipfelt, die mit Gendersprachkreationen unsere Sprache wirklich verunstaltet – eine Elite, die sich jetzt mittlerweile als Richter aufspielt und uns erklärt, was die richtige Sprache ist. (Zwischenruf der Abg. Voglauer.)

Die Genderitis führt zu einem Verlust des Sprachflusses und zur Unleserlichkeit von Texten. Gendern stiftet Verwirrung und ist gegen Grammatik- und Rechtschreibregeln, das stellt auch der Rat für deutsche Rechtschreibung ganz klar fest. (Zwischenrufe bei den Grünen.) Asterix, Binnen-I, Unterstrich, Sternchen und was es sonst noch alles gibt (Abg. Matznetter: Asterix und Obelix!), sind nicht durch das amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung abgedeckt und gelten als orthografisch falsch. (Beifall bei der FPÖ.)

Mutter wird zum Geburtselternteil, Muttermilch wird zur Menschenmilch, und spätestens wenn man von Schützlingen und Schützlinginnen spricht, ist man beim Genderwahnsinn angekommen. Laut Befragungen sind 96 Prozent gegen die Genderei im TV, und 66 Prozent – das sind zwei Drittel der Menschen – sind ganz klar gegen diese Genderitis. (Abg. Schallmeiner: Aber auch nur bei den AUF1-Konsumenten, oder war das eine Umfrage in der Familie?)

Es ist sehr, sehr bedenklich, dass in unserem Land eine klare Minderheit einer großen Mehrheit mit bereits einigem Druck diese Genderei aufzwingt. Wo bleibt die Forderung nach Barrierefreiheit? Die Genderei diskriminiert Menschen mit Sehschwäche, die das Binnen-I sehr schwer erkennen, sie erschwert das Abhören akustischer Wiedergabe mithilfe maschineller Lesehilfen, von Menschen mit Hörbehinderungen ganz zu schweigen. (Zwischenruf bei den Grünen.)

Kümmern wir uns in Österreich endlich um tatsächliche Probleme von Schülern und Studenten und von Frauen und Müttern im Alltag und nicht um Gendersternchen, Unterstriche und andere formale Kleinkrämereien! (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Lukas Hammer: Ihr redet die ganze Zeit vom Gendern, ihr habt einen Genderwahn!)

22.26

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Disoski. – Bitte.