16.53

Abgeordnete Katharina Kucharowits (SPÖ): Herr Präsident! Werte Frau Staatssekretärin! Herr Staatssekretär! Geschätzte Kollegen und Kolleginnen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Frau Staatssekretärin, es ist definitiv positiv, dass das Kulturbudget gut aufgestockt wurde. Wir erkennen Ihre Bemühungen, definitiv. (Beifall bei SPÖ und Grünen.)

Aber – und jetzt komme ich zum Aber (Abg. Weratschnig: Aber!) –: Es sind einfach manche Aspekte im Budget ziemlich unterbelichtet oder völlig ignoriert, und der erste Aspekt ist der Bereich der kulturellen Teilhabe.

Frau Staatssekretärin! Sie haben selbst eine Publikumsstudie in Auftrag gegeben, und die hat ganz klar ergeben, dass der Genuss von Kunst und Kultur davon abhängig ist, ob ich es mir leisten kann oder nicht, also es ist von der Dicke des Geldbörsels abhängig. Das ist sehr, sehr schade, weil vor allem in Zeiten von Preisexplosionen, von Teuerung, von Inflation noch und nöcher, die wir erleben, in denen wir stecken, Kultur und Kunst dann halt ziemlich zum Schluss kommt und zum Luxusgut wird. Wir haben das schon lange kritisiert und hier auch aufgezeigt. Deshalb braucht es ganz klar im Rahmen des Budgets Unterstützung für die Bevölkerung, damit es ihr möglich ist, Kultur genießen und erfahren zu dürfen – im Sinne der Bevölkerung, im Sinne von uns allen, aber natürlich auch im Sinne von Kulturschaffenden. (Beifall bei der SPÖ.)

Wir haben Vorschläge auf den Tisch gelegt: zum Beispiel ein Kulturguthaben für junge Leute, analog zu Deutschland. Wir haben auch heute wieder einen Antrag dazu eingebracht, das wäre doch definitiv etwas. Oder: Wien macht es vor: Der Eintritt ins Wien Museum zu den Dauerausstellungen ist kostenlos. Das wäre doch auch etwas. Frau Staatssekretärin, was kommt denn dazu von Bundesseite? Wie können Sie sich vorstellen, kulturelle Teilhabe für viel, viel mehr Leute definitiv zu ermöglichen? Es muss doch ein kostenloser Abend in den Bundesmuseen drinnen sein. Wie sehen Sie das? Vielleicht können Sie sich einen Ruck geben, aber vor allem auch dem Finanzminister da einen Ruck geben, um das zu ermöglichen. (Beifall bei der SPÖ.)

Ein zweiter Aspekt ist kulturelle Bildung: Ich sage es ganz ehrlich, kulturelle Bildung ist ein Recht für alle Kinder, nur leider ist es in Österreich so, dass nicht alle Kinder zu diesem Recht kommen, sondern es abhängig davon ist, ob Lehrer:innen engagiert sind. Kindergartenkinder gehen da völlig unter. Da braucht es wirklich viel, viel mehr Budget, das auch im Kulturbereich dafür vorgesehen ist. Das heißt, das geht völlig unter.

Ein dritter Bereich, Frau Staatssekretärin: Künstliche Intelligenz fehlt im Kontext des Kunst- und Kulturbudgets völlig. Es ist aber so, dass KI in unserem Alltag und damit auch in der Kunst angekommen ist. Ich erinnere nur an die Schauspieler:innen in den USA. Das ist aber nicht nur in den USA ein Phänomen, sondern auch bei uns in Österreich. Es ist schade, dass KI bei den Förderschienen im Budget keinen Niederschlag findet, das muss sich ändern.

Wir sehen Ihre Anstrengungen, Frau Staatssekretärin, aber in den Bereichen Kultur für alle, kulturelle Teilhabe, kulturelle Bildung und KI in der Kunst ist noch bedeutend Luft nach oben. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

16.56

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Großbauer. Bei ihr steht das Wort. – Bitte.