16.26

Abgeordnete Dr. Astrid Rössler (Grüne): Herr Präsident! Sehr geschätzter Herr Bundesminister! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher! In diesem Jahr habe ich mich etwas genauer mit dem Thema Wald und Waldförderung auseinandergesetzt und mir die verfügbaren Mittel und die Maßnahmen für Österreichs Wälder angesehen.

Knapp die Hälfte der österreichischen Staatsfläche sind Waldflächen. Vom Bregenzer Wald bis zum Wienerwald prägen Wälder Österreichs Landschaften. Wir kennen sie als vielfältige Lebensräume, wir kennen sie als Auwälder, als steile Schluchtwälder, als Urwälder in Nationalparks.

Wälder sind uns vertraut und sie sind mit ihren unterschiedlichen Funktionen selbstverständlich für uns: die Schutzwälder als Schutz vor Muren, Erosion und Lawinen, die Nutzwälder für Rohstoffe, als Energielieferanten, es gibt die Erholungsfunktion der Wälder – die ist besonders in den letzten Jahren sehr stark spürbar gewesen –, die Wälder für die Freizeit, für Bewegung, für Sport. In der vorigen Untergliederung haben wir das Thema Tourismus diskutiert mit Wäldern als ganz maßgeblichem Wert und als Grundlage für touristische Aktivitäten, sportliche Aktivitäten. (Zwischenruf des Abg. Hörl.) Und schließlich gibt es die Wohlfahrtsfunktion. In der Wohlfahrtsfunktion der Wälder kommt eigentlich die Vielfalt der Ökosystemleistungen zusammen. Der Lebensraum Wald ist wichtig für den Klimaschutz, für die Erreichung der Klimaziele, als Kohlenstoffspeicher, besonders für die Luftqualität und Luftreinhaltung, als Wasserspeicher und Wasserfilter und schließlich für die Artenvielfalt, die Biodiversität und das Mikroklima.

Es ist daher im höchsten gesellschaftlichen Interesse, dass wir gemeinsam stabile Wälder, zukunftsfähige Wälder für die nächsten Generationen erhalten und die Fördermaßnahmen und auch die Finanzen im Bereich des Ressorts entsprechend in diese Richtung lenken. Dazu gehört auch eine Balance der unterschiedlichen Waldfunktionen, aber auch, unterschiedliche Erwartungshaltungen und Nutzungsinteressen zusammenzuführen und sozusagen das Förderregime und auch die entsprechenden Projekte in diese Richtung zu lenken, um diesen Interessenausgleich zu begleiten, diesen Interessenausgleich aber auch herzustellen.

Ein Teil dieses Förderregimes ist der Waldfonds, der erfreulicherweise um 100 Millionen Euro aufgestockt werden konnte, um damit die vielen Ziele des Waldfonds zu stärken – von der Förderung der Forschung für klimafitte Wälder bis hin zur biodiversitätsfördernden Förderung, von der Wiederaufforstung bis natürlich auch zum Interessenausgleich, einer Balance dieser unterschiedlichen Erwartungen und der unterschiedlichen Nutzungsansprüche.

Ich möchte betonen, wie wichtig es ist, dass wir den Fokus gerade auf die Waldnutzung, aber auch auf die Naturschutzinteressen und die Nutzungsinteressen legen – die wirtschaftlichen Interessen der Waldnutzung, aber das betrifft auch andere wirtschaftliche Zweige wie eben den Tourismus oder den Sport – und das auch mit diesen unterstützenden Maßnahmen bestmöglich fördern.

Als gutes Beispiel kann genannt werden, dass der Waldfonds künftig dem Nationalrat berichtspflichtig ist, womit auch mehr Transparenz und Klarheit über die Verwendung der Mittel, aber auch über die Ziele erreicht werden kann.

Ich möchte abschließend noch ein sehr schönes Format erwähnen, nämlich den Österreichischen Walddialog, den es seit 20 Jahren als Forum des Interessenausgleiches gibt – er hat zum Ziel, die vielfältigen Interessen an der Nutzung des Waldes zu vereinen –, weil das ein sehr gutes Beispiel ist, wie man sich über die Zeit erfolgreich diesen unterschiedlichen Ansprüchen stellen kann. Es ist ein sehr gutes Förderprogramm in diesem Waldfonds, und ich bin sehr zuversichtlich, dass dieser Weg des Dialogs zwischen Naturschutz und Forst auch weiter beschritten werden soll. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

16.30

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Hauser. – Bitte. (Abg. Hörl: Der hat schon wieder was mit! – Abg. Lukas Hammer: Ein ganzes Paket!)