12.15

Abgeordnete Irene Neumann-Hartberger (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Bundesministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherin­nen und Zuseher! Betrachtet man die gegenwärtige geopolitische Situation, wird einem auch als Nichtfachmann sehr schnell klar, dass sich die Anforderun­gen an eine umfassende Sicherheitsvorsorge und eine damit einhergehende um­fassende Landesverteidigung in Österreich wie auch in anderen europäi­schen Ländern erhöht haben, und das Budget für das Ressort Landesverteidi­gung ist eine deutliche Antwort auf diese Veränderung.

Für die in Österreich verfassungsgesetzlich verankerte umfassende Landesverteidigung braucht es ein modernes, ein weiterentwickeltes und viel­fältig einsetzbares Bundesheer, und dieses Budget ist ein deutliches Be­kenntnis, um diese Ziele zu erreichen und so einen hohen Grad an nationaler Sicherheit für die gesamte Bevölkerung zu gewährleisten. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Sicherheit bedeutet jedoch nicht nur, die Bevölkerung durch militärische Kern­kompetenz vor unmittelbaren Einwirkungen zu schützen, sondern auch krisenfest zu bleiben, um sich jetzigen und auch zukünftigen Herausforderungen zu stellen.

Wenn wir über künftige Herausforderungen sprechen, müssen wir auch immer die im Regierungsprogramm verankerten Aspekte Nachhaltigkeit und Kli­maschutz mit anführen – zwei kleine, aber dennoch wichtigen Aspekte, die in diesem Verteidigungsbudget nicht nur durch die klimafreundliche Bewirt­schaftung der Forstflächen zum Beispiel auf den Truppenübungsplätzen oder bei der Umsetzung von Infrastrukturprojekten Richtung Autarkie eine Rolle spielen, sondern auch, und das ist mir besonders wichtig, im Verpflegungs­management des österreichischen Bundesheeres einen wichtigen Platz einneh­men. Besonders hervorheben möchte ich, dass bei der Truppenverpfle­gung vorbildlich im Sinne regional und saisonal verfügbarer Lebensmittel – na­türlich im Rahmen der Möglichkeiten der Beschaffung – agiert wird. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Frau Ministerin, Sie waren Vorreiterin und Vorbild in dieser Thematik und haben sich sehr bald nach Ihrem Amtsantritt für mehr Österreich am Teller in der Gemeinschaftsverpflegung ausgesprochen, denn die seit September geltende Verpflichtung zur Herkunftskennzeichnung in der öffentlichen Ver­pflegung ist das eine, aber das Bestreben, mehr oder hauptsächlich öster­reichische Produkte zu verkochen, das andere, und ein starkes österreichisches Bundesheer braucht ein effektives und effizientes Verpflegungsmanagement.

Das Ziel, eine ernährungsphysiologisch gesunde Verpflegung durch eine regionale hochwertige Mahlzeit für alle Verpflegungsteilnehmerinnen und -teilnehmer des Bundesheeres zur Verfügung zu stellen und gleich­zeitig dadurch die regionale Wertschöpfung – sprich: auch die österreichische Landwirtschaft – zu stärken, möchte ich heute in den Fokus stellen. Dies ist ein Ziel, das Sie dankenswerterweise sehr vorbildlich verfolgen – nicht so, wie es bei der deutschen Bundeswehr gerade der Fall ist, die Rindfleisch künftig gänzlich vom Speiseplan streichen wird.

Mit der Einführung des Klimatellers wurde bereits ein weiterer Schritt getätigt, saisonale, ausgewogene und nährstoffreiche Mahlzeiten in den Verpfle­gungsalltag zu integrieren. Wir sind stolz darauf! Liebe Frau Bundesministerin, vielen Dank für Ihr engagiertes, ambitioniertes Vorgehen im Generellen, aber auch im Speziellen dafür!

Abschließend möchte ich meinem jüngeren Sohn, der heute am Abend in Ternitz feierlich angelobt wird, noch einen schönen Tag wünschen. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der Grünen sowie der Abg. Meinl-Reisinger.)

12.19

Präsidentin Doris Bures: Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Gerhard Kaniak zu Wort. – Bitte.