19.12

Abgeordnete Eva Maria Holzleitner, BSc (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Minister! Kolleginnen und Kollegen! Herr Kollege Marchetti, bei aller Wertschätzung: Ich bin wirklich stolz auf das rote Wien, denn Stadtrat Jürgen Czernohorszky kümmert sich zum Beispiel darum, dass jetzt wirklich alle Kinder Zugang zu einem Laptop für das Homeschooling haben. In meinem Heimatsbundesland Oberösterreich mit einer schwar­zen Bildungslandesrätin ist das leider nicht der Fall; das finde ich sehr traurig – so viel zum Föderalismus. Vielleicht können wir beide den Hörer in die Hand nehmen und uns da ein bisschen einen Ruck geben. (Beifall bei der SPÖ.)

Worauf ich aber eigentlich eingehen möchte: Heute ist Earthday, Tag der Erde, der uns daran erinnert, dass unser Planet eigentlich etwas sehr Schützenswertes ist. Ich freue mich deshalb wirklich, dass heute ein Antrag angenommen wird, den ich in der Ursprungsversion auch schon in der letzten Gesetzgebungsperiode unter Schwarz-Blau eingebracht habe, und zwar geht es darum, das Thema Klima-, Natur- und Umweltschutz stärker im Lehrplan zu verankern. Es geht darum, dass unsere gültigen Lehrpläne auf umweltpolitische Bildung hin geprüft und eventuell vorhandene Lücken geschlossen werden. Klima-, Natur- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit müssen stärker als Grundbestandteil der Allgemein- und Bewusstseinsbildung in den Lehr­plä­nen verankert und implementiert werden.

Dieser Antrag ist in der letzten Gesetzgebungsperiode vertagt worden, aber – Hart­näckigkeit zahlt sich aus – ich habe ihn wieder eingebracht und freue mich wirklich, dass es da ein Commitment aller Parteien gibt, dass diese Implementierung heute be­schlossen wird.

Warum ist das wichtig? – Junge Menschen sind wirklich Freitag für Freitag für Freitag auf die Straße gegangen, um wachzurütteln, dass es jetzt eben Taten braucht, um unser Klima zu retten. Diese Proteste gehen weiter, digital und rund um den Globus – beispielsweise diesen Freitag. Italien hat es vorgemacht und umweltpolitische Bildung stärker an Schulen verankert. Wir müssen rasch nachziehen, und dieser Beschluss heute ist ein erster Schritt. Herr Bundesminister, ruhen Sie sich aber nicht darauf aus, das ist keine Option, denn wir werden unsere parlamentarischen Möglichkeiten der Kontrolle da auf jeden Fall nutzen, sodass da wirklich rasch etwas weitergeht und rasch etwas passiert!

Ich möchte mit etwas Positivem schließen: Wie gesagt, dieser Antrag wird heute be­schlossen. Als Oppositionspartei stößt man sehr oft auf taube Ohren und konstruktive Vorschläge werden vertagt, deshalb möchte ich diesen ersten Step allen Aktivistinnen und Aktivisten, die draußen immer aktiv sind, widmen: Fridays for Future, Klimavolks­begehren und Co. – Es ist zu einem großen Teil wirklich auch euer Verdienst, da ihr mit eurer Awareness, die ihr geschaffen habt, die Menschen wachgerüttelt habt. Vielen Dank für euer großartiges Engagement, das ihr da tagtäglich einbringt. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Der heutige Beschluss darf auf jeden Fall nicht das Ende der Fahnenstange sein. Als Politiker müssen wir auch noch weitere Maßnahmen setzen, Handelsketten hinter­fragen, öffentliche Verkehrsmittel weiter attraktiveren et cetera.

Ich freue mich ganz besonders – kurze Werbeeinschaltung –, dass die Bundesjugend­vertretung genau zu diesem Thema eine aktuelle Kampagne hat (verschiedenfarbige Flyer dieser Kampagne in die Höhe haltend): „Da läuft doch was verkehrt“, „time for change“. – Diese Kampagne hat parteiübergreifend eine sehr große Zustimmung. Schauen wir uns diese Forderungen doch gemeinsam an und setzen hier gemeinsam im Sinne der Bundesjugendvertretung Aktivitäten fürs Klima! So können wir auch wirklich etwas weiterbringen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

19.16

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Sibylle Hamann. – Bitte.