15.40
Abgeordnete Dipl.-Ing. Andrea Holzner (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrter Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Der Herr Arbeitsminister hat es schon gesagt: Mit diesem Gesetz zur höheren beruflichen Bildung stehen wir vor der größten Innovation im Bildungssystem seit der Einführung der Fachhochschulen vor 30 Jahren.
Die Bundesregierung hat bereits im Regierungsprogramm bekundet, das Ansehen der Lehre und der berufspraktischen Ausbildung zu heben. Einige Schritte wurden schon umgesetzt: die Einführung des Meistertitels, der Entfall der Gebühren für die Meisterprüfung.
Heute, mit diesem Gesetz zur höheren beruflichen Bildung, kurz HBB genannt, sprechen wir die rund 1,6 Millionen Österreicher:innen an, die eine abgeschlossene Lehre als höchsten Bildungsabschluss aufweisen, und die rund 870 000 Personen, die nach einem Pflichtschulabschluss eine mehrjährige berufliche Erfahrung erworben haben. Bildung ermächtigt, die eigene Persönlichkeit zu entwickeln, Bildung ermächtigt, die eigenen Talente zu entfalten, und Bildung ermächtigt eine ganze Gesellschaft, die sich stellenden Herausforderungen zu bewältigen.
Wie und worauf bereiten nun HBB-Qualifikationen vor? – HBB-Qualifikationen bereiten berufstätige Personen auf Leitungsaufgaben und spezialisierte fachliche Tätigkeiten in den Unternehmen vor. Und ganz wichtig: Sie werden transparent im Nationalen Qualifikationsrahmen eingestuft. Diese Qualifikationen sind dann im nationalen, europäischen und teilweise auch im internationalen Kontext vergleichbar.
Ein paar Beispiele wurden schon von Kollegin Kaufmann und dem Herrn Arbeitsminister genannt: zum Beispiel aufbauend auf einen Servicetechniker die HBB-Qualifikation technischer Projektleiter oder für einen Rauchfangkehrer die Qualifikation zum Energieeffizienzberater, zur Energieeffizienzberaterin.
Mitarbeiter mit Fachpraxis sollen sich also das Know-how zum Beispiel für die Bewältigung der digitalen und ökologischen Transformation aneignen und entsprechende Karrierewege einschlagen können. Diese HBB-Qualifikationen bis zum höheren Fachdiplom werden in die Stufen fünf bis sieben eingeteilt.
Wieder ein Beispiel: Der Meister ist im Nationalen Qualifikationsrahmen auf Stufe sechs wie ein Bachelor eingestuft. Das heißt, ein Meister auf fachpraktischer Ebene ist gleichwertig einem Bachelor auf der akademischen Ebene.
Ich glaube, es wird ein einstimmiger Beschluss. Ich freue mich darauf. Nun heißt es, die Ärmel für die Entwicklung dieser praxisorientierten Angebote aufzukrempeln (Beifall bei der ÖVP sowie der Abgeordneten Litschauer und Maurer), denn der Bedarf an höher qualifizierten Fachkräften mit Leitungsmanagementfähigkeiten und Schlüsselqualifikationen ist hoch. Packen wir es an! – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Maurer.)
15.43
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Oberrauner. – Bitte.