17.00
Abgeordnete Mag. Romana Deckenbacher (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher und Besucherinnen und Besucher hier bei uns! Die Piaac-Studie aus dem Jahr 2013 – das ist eine internationale Studie, die alle zehn Jahre stattfindet und über Grundkompetenzen von Erwachsenen Bescheid geben und Aussagen darüber treffen soll – sagt aus, dass eine Vielzahl von Personen in Österreich leider nicht über ausreichende Alltagskompetenzen – das heißt, Lesen, Schreiben, Rechnen, aber auch digitale Grundkompetenzen – verfügt, um angemessen am sozialen Leben, aber auch erfolgreich am Arbeitsmarkt teilhaben zu können. Jede und jeder Einzelne von ihnen ist einer zu viel! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und Grünen.)
Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg und zur persönlichen und beruflichen Entfaltung und, ja, trägt natürlich auch zu einem besseren, aber vor allem zu einem selbstbestimmten Leben bei. So ist es wichtig, dass auch Menschen mit geringer Basisbildung die Möglichkeit bekommen, den Pflichtschulabschluss nachzuholen beziehungsweise durch Teilnahme an Programmen in der Erwachsenenbildung Bildungslücken zu schließen.
Bereits im Jahr 2012 wurde ein österreichweit einheitliches Förderprogramm von Bund und Ländern beschlossen. Mehrmals wurde diese Vereinbarung seither verlängert, und sie soll auch in Zukunft weitergeführt werden. Für diese Fortführung des Förderprogramms werden für den Zeitraum 2024 bis 2028 circa 117,2 Millionen Euro an Fördermitteln aufgebracht, aufgeteilt zwischen Bund und Ländern. Die Mittel des Bundes für diese 15a-Vereinbarung werden ab 2024 sogar jährlich um rund 30 Prozent erhöht.
Mit diesen Investitionen sollen weitere 23 000 Personen die Möglichkeit bekommen, Basisbildungsangebote in Anspruch zu nehmen, und weiteren 11 000 Personen, die über keinen Pflichtschulabschluss verfügen, soll es ermöglicht werden, diesen nachzuholen.
Diese Programme sind für Personen ab dem vollendeten 15. Lebensjahr, und es sollen dort Grundlagen der schriftlichen und mündlichen Kommunikation der deutschen Sprache gelehrt werden, aber auch mathematische sowie digitale Kompetenzen sollen erweitert werden.
Es ist ein klares Ziel, dass es dadurch weniger Personen mit Mindestqualifikation geben soll und mehr Personen einen Platz am Arbeitsmarkt bekommen, denn uns darf niemand verloren gehen! (Beifall bei ÖVP und Grünen.)
Bildung ist somit auch im Erwachsenenalter für jeden und jede zugänglich. Sie trägt immer zur persönlichen Entwicklung, aber auch zum gesellschaftlichen Wohl bei.
Diese 15a-Vereinbarung wird Jugendlichen ohne positiven Bildungsabschluss sowie geringqualifizierten Erwachsenen in ganz Österreich das kostenlose Nachholen von Bildungsabschlüssen ermöglichen.
Das ist ein ganz wesentlicher Schritt, einerseits natürlich um Menschen Perspektiven zu geben, aber andererseits natürlich auch um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, denn wir geben Menschen Zukunft für unsere Zukunft. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
17.04
Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Katharina Kucharowits. – Bitte.